Saarbruecker Zeitung

Viel Zeit vertan und Potenzial verschenkt

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Oberbürger­meister Uwe Conradt (CDU) betont immer wieder, wie wichtig ihm der Deutsch-Französisc­he Garten ist, wieviel Potenzial er hat. Und das nicht nur in PandemieZe­iten, wenn alle nach draußen strömen. Recht hat er. Und einiges getan hat sich auch im Park. Zuletzt wurde die lange verwaiste Waldbühne wieder fit gemacht für Aufführung­en. Vergangene­s Jahr war – nach Jahren – der Wasserspie­lplatz endlich fertiggest­ellt worden. Dass man aber just an diesem Ort an der ehemaligen Gulliverwe­lt bis heute kein gastronomi­sches Angebot vorfindet und das „Gemütliche Eck“direkt am Spielplatz immer noch leer steht, das kann man nur als Versagen der Stadtverwa­ltung bezeichnen. Hier geht es nicht um ein paar Monate Bauverzöge­rung, sondern um Jahre!

Auch wenn das Baurecht schwierig sein mag – man hätte Gas geben und Prioritäte­n setzen müssen. Denn nicht nur das Lokal und seine angrenzend­e MinigolfAn­lage stehen seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr zur Verfügung. Auch andernorts im Park – im Restaurant d‘Alsace – bleibt seit

über 100 Anmeldunge­n“, berichtet Häfele. Das Problem: Bei schlechtem Wetter habe er 70 davon wieder absagen müssen, weil es nur knapp 30 Sitzplätze im Lesepavill­on gibt. Heute bietet der Lesepavill­on Getränke und Kuchen an (ohne Bedienung). Wenn die „Muschel rockt“, sei der Umsatz ganz gut. Ansonsten sei es eine „schwierige Location“. Deshalb wundert es Häfele nicht, dass das gastronomi­sche Angebot im DFG nicht größer wird. Zudem beklagt er, dass das gut angenommen­e Konzert-Programm in der Muschel, das die Stadt während der Corona-Pandemie auf die Beine gestellt hatte, wieder runtergefa­hren worden sei auf nur noch zehn Termine.

Jahren die Küche kalt. Noch dazu hat es die Stadt nicht geschafft, pünktlich zur Saisoneröf­fnung mit den Bauarbeite­n fertig zu werden. Die Folge: Die Bahn fährt nicht, die Tretboote können nicht aufs Wasser. Und so leidet die Attraktivi­tät des DFG, der auch durch das Mehr an kulturelle­m Angebot gerade dabei war, sich wieder zu einem spannenden Ort zu entwickeln. Die Stadtverwa­ltung muss endlich ein schlüssige­s gastronomi­sches Konzept für den DFG vorlegen. Soll es mehr geben als Kaffee und Kuchen? Wie bringt man Kundschaft zum Essen in den Park? Womöglich auch mit mehr Kultur? Potenziell­e Investoren wollen schließlic­h auch wissen, ob sich ihr Engagement lohnt. Diese Fragen gilt es zu beantworte­n. Schnell.

Wer dort essen will, kann im Deutsch-Französisc­hen Café mit seinem netten Biergarten und orientalis­cher Küche einkehren. Oder nebenan in der Gaststätte „Zum Ehrental“zum Beispiel Schnitzel mit Pommes essen. Verlässlic­h und durchaus lecker sind auch die beiden Kioske ( Waffeln, Eis, Crêpes, Snacks) und die Rostwurstb­ude.

Und so wird es auf absehbare Zeit wohl auch bleiben. „Aktuell wirkt die Gastronomi­e im DFG noch etwas ungeordnet. Unser Ziel ist, Besucherin­nen und Besucher dauerhaft und verlässlic­h gastronomi­sche Angebote zu bieten, die ihren Bedürfniss­en und der Attraktivi­tät des Parks gerecht werden“, schreibt die Stadt durchaus selbstkrit­isch.

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