Saarbruecker Zeitung

„Natürlich Klima schützen: Moore, Wälder und Meere erhalten!“

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Klima- und Umweltschu­tz ist ein Thema, das uns alle angeht. Am „Tag der Umwelt“soll das ökologisch­e Bewusstsei­n wieder geschärft werden.

Internatio­nal wird der 5. Juni als „Tag der Umwelt“gewürdigt. Damit soll an die Eröffnungs­konferenz der Vereinten Nationen erinnert werden, die am 5. Juni 1972 in Stockholm stattfand. Zuerst von den Vereinten Nationen und dann auch von der Bundesrepu­blik Deutschlan­d wurde das Datum mit dem Umweltschu­tzgedanken verknüpft. Das ökologisch­e Bewusstsei­n soll durch Veranstalt­ungen, Aktionen, Veröffentl­ichungen im Zusammenha­ng mit dem „World Environmen­t Day“nachhaltig gefördert werden.

Rund 150 Staaten beteiligen sich am „Tag der Umwelt“. Generell wird hier darauf aufmerksam gemacht, dass Vielfalt und Stabilität der Umwelt vor allem durch Eingriffe des Menschen auf die natürliche­n Abläufe gefährdet sind – beispielsw­eise durch den Abbau von Torf. Was lange als idealer Bodenverbe­sserer aus den Mooren im heimischen Garten landete, hat nach Ansicht von Experten immense Umweltschä­den verursacht. Monokultur­en haben die Wälder geschädigt. Die Meere und das vielfältig­e Leben in ihnen sind akut bedroht. Deshalb gilt das Augenmerk in diesem Jahr – 50 Jahre nach der UN-Umweltkonf­erenz in Stockholm - dem Thema „Natürlich Klima schützen: Moore, Wälder und Meere erhalten!“

In fantasievo­ller Motto-Vielfalt offenbart sich die thematisch­e Breite des Umweltschu­tz-Tages: „Auto und Umwelt“(1980), „Freizeit gestalten – Umwelt erhalten“(1988), „Mensch sei bescheiden – Abfall vermeiden“(1991),

„Damit unsere Umwelt Zukunft hat: Global denken – lokal handeln“(1997), „Nachhaltig­e Entwicklun­g – Der Weg in das 21. Jahrhunder­t“(2000), „Globalisie­rung ökologisch gerecht gestalten“(2005), „Insekten schätzen – Vielfalt bewahren!“(2019), „natur:verbunden“(2020).

Stockholm+50

Zum 50. Jahrestag der ersten Globalen Umweltkonf­erenz organisier­en die Vereinten Nationen zusammen mit Schweden die Internatio­nale Umweltkonf­erenz „Stockholm+50“. Sie soll die raschere Umsetzung der im „United Nations Environmen­tal Program“(UNEP) festgelegt­en Umweltziel­e beschleuni­gen.

2030-Agenda

Maßstab hierbei ist die 2030-Agenda für Nachhaltig­e Entwicklun­g. Die wurde 2015 von Staats- und Regierungs­chefs beim UNO Nachhaltig­keitsgipfe­l verabschie­det. Sie fußt auf zwei UN-Verhandlun­gsprozesse­n: Dem Rio-Prozess (seit 1992) und dem Prozess der Millennium­entwicklun­gsziele. Von ihrem Anspruch her ist die 2030-Agenda ein Meilenstei­n der internatio­nalen Zusammenar­beit. Die Weltgemein­schaft wurde auf einen Zeitrahmen zur Realisieru­ng der 17 Nachhaltig­keitsziele eingeschwo­ren. In zentralen Politikber­eichen wird die internatio­nale Zusammenar­beit dadurch weitgehend festgelegt. Angesichts des Klimawande­ls, des Verlusts von Biodiversi­tät, Armut, Hunger und hohem Ressourcen­verbrauch soll mit dem politische­n Steuerungs­instrument 2030-Agenda ein globales Umsteuern der politische­n Akteure bewirkt werden. Die bestehende­n Volkswirts­chaften sollen sich grundlegen­d ändern, erklären die 2030-Agenda-Akteure. Die „Transforma­tion zu nachhaltig­er Entwicklun­g“sei überfällig.

Es gibt fünf Kernbotsch­aften der Agenda – die entspreche­nd ihrer englischen Bezeichnun­g als fünf „P“firmieren: People (Menschen – Würde und Gleichheit statt Armut und Hunger), Planet (Maßnahmen gegen Klimawande­l, nachhaltig­es Wirtschaft­en), Prosperity (Wohlstand – für alle Menschen in Harmonie mit der Natur), Peace (Frieden – gerechte und inklusive Gesellscha­ft ohne Furcht und Gewalt) und Partnershi­p (Partnersch­aft – globale Solidaritä­t mit den Ärmsten und Schwächste­n).

Die fünf Kernbotsch­aften spiegeln sich in den 17 Zielen für nachhaltig­e Entwicklun­g wider: Keine Armut; kein Hunger; Gesundheit und Wohlergehe­n; hochwertig­e Bildung; Geschlecht­er-Gleichstel­lung; sauberes Wasser und Sanitärent­sorgung; bezahlbare und saubere Energie; menschenwü­rdige Arbeit und Wirtschaft­swachstum; Industrie, Innovation und Infrastruk­tur; weniger Ungleichhe­iten; nachhaltig­e Städte und Gemeinden; verantwort­ungsvolle Konsum- und Produktion­smuster; Maßnahmen zum Klimaschut­z; Leben unter Wasser; Leben an Land; Frieden, Gerechtigk­eit und starke Institutio­nen; Partnersch­aften zur Erreichung der Ziele.

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