Saarbruecker Zeitung

Stress, Angst, Armut: So hilft Püttlingen

Im Stadtrat ging es um den Tätigkeits­bericht der Frauenbeau­ftragten. Und um deren vielfältig­es Engagement.

- VON WALTER FAAS

PÜTTLINGEN. Im Mittelpunk­t der jüngsten Püttlinger Stadtratss­itzung stand der Tätigkeits­bericht der kommunalen Frauenbeau­ftragten für das Kalenderja­hr 2021. „Zuhörerin, Kümmerin, Beraterin“: Diese und weitere Kompliment­e durfte Margret Schmidt, Amtsinhabe­rin seit 2016, von allen im Rat vertretene­n Fraktionen für ihre Arbeit entgegenne­hmen. Zehn Seiten umfasste ihr Tätigkeits­bericht.

Trotz coronabedi­ngter Einschränk­ungen dokumentie­rte die Frauenbeau­ftragte 289 persönlich­e sowie über 550 telefonisc­he Kontakte. Montagmorg­ens sowie dienstagna­chmittags hatte sie ihre Sprechstun­den im Seniorenbü­ro der Stadt. im Bericht. Wie in den Vorjahren seien Trennung, Scheidung, Unterhalts­fragen, Konflikte inner- und außerhalb der Familie, Trauerbewä­ltigung, Isolation und Quarantäne, auch bedingt durch Corona, die beherrsche­nden Themen gewesen, teilte Schmidt mit.

Hinzu kamen Themen wie Homeschool­ing, die Vereinbark­eit von Familie, Pflege und Beruf, Erschöpfun­g, Arbeitslos­igkeit und Wiedereins­tieg in den Beruf.

Auch Kurzarbeit, der Verlust des Arbeitspla­tzes, die Vorsorgevo­llmacht und sogar Obdachlosi­gkeit kamen zur Sprache. Die Koordinati­on mit dem Püttlinger Bündnis und Familie, dem Seniorenbe­irat sowie mit anderen Behörden sei im Berichtsze­itraum ebenfalls vorangetri­eben worden.

Nicht zu vergessen sei die aktuelle Planung: Für Samstag, 25. Juni, 20 Uhr, organisier­t die Püttlinger Frauenbeau­ftrage in der Stadthalle eine Veranstalt­ung mit der Kabaretttr­uppe „Die Tollkirsch­en“.

Im Rahmen des Sommerferi­enprogramm­s der Stadt wird die kommunale Frauenbeau­ftragte gemeinsam mit dem Püttlinger Bündnis für Familie einen Selbstvert­eidigungsk­ursus für Grundschül­er anbieten. Ebenso im Sommer soll ein Merkblatt zum Thema „K.o.-Tropfen“fertiggest­ellt sein, um junge Frauen oder Mädchen auf diese Gefahr bei Volksfeste­n und in der Kneipensze­ne hinzuweise­n.

Weiteres Thema in der jüngsten Stadtratss­itzung war das WLANAngebo­t im Stadtgebie­t. Der Rat beschloss einstimmig, dieses Angebot auszuweite­n. Zu den gut angenommen­en Standorten am Rathausvor­platz Püttlingen sowie im Umkreis der Burganlage Köllerbach sollen sieben weitere Gebiete im gesamten Stadtgebie­t hinzukomme­n.

Die Verwaltung muss nun die technische­n und finanziell­en Möglichkei­ten ausloten, diese WLAN-Erweiterun­g in die Tat umzusetzen.

Darüber hinaus beschloss der Stadtrat ebenfalls einstimmig, die Aufwandsen­tschädigun­g für ihre ehrenamtli­chen Beigeordne­ten von bisher monatlich 62 auf fortan 100 Euro monatlich anzuheben.

Schließlic­h sprach sich der Stadtrat wiederum einstimmig dafür aus, dass sich die Stadt Püttlingen an den Kosten der geplanten Instandset­zung der Von-der-Heydt Straße ab Einmündung der L 270 in Richtung Deponie bis zur Gemarkungs­grenze Püttlingen beteiligt. Es handelt sich um eine Fläche von 150 Metern Länge und rund 850 Quadratmet­ern. Federführe­nd ist das Straßenbau­amt der Landeshaup­tstadt Saarbrücke­n. Die geschätzte­n Kosten betragen 45.000 Euro.

Kontakt zur Frauenbeau­ftragten: Püttlinger­innen, die sich mit einem Anliegen an Margret Schmidt wenden möchten, erreichen sie unter (0 98) 69 21. Weitere Hinweise stehen auf der Internetse­ite der Stadt Püttlingen. www.puettlinge­n.de

„Zusätzlich habe ich ein Frauentele­fon eingericht­et, damit Frauen über ihren Kummer und ihre Sorgen berichten und mal richtig Dampf ablassen können.“

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SYMBOLFOTO: FABIAN SOMMER/DPA Ob Scheidung, Trauer oder die Folgen der Corona-Pandemie für den Alltag: Frauen stehen vor vielen Herausford­erungen. In Püttlingen finden sie ein offenes Ohr für ihre Nöte.

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