Saarbruecker Zeitung

Starke Hussong kommt, Jubiläum für Holzdeppe

57. Auf lage des internatio­nalen Leichtathl­etik-Sportfeste­s in Rehlingen an diesem Pfingstson­ntag im Bungertsta­dion.

- VON MARK WEISHAUPT

REHLINGEN 2022 ist eines der spannendst­en Jahre für die profession­ellen Leichtathl­eten und die Anhänger dieser Sportart. Schon jetzt folgt ein internatio­nales Meeting auf das nächste, in drei Wochen stehen schon die deutschen Meistersch­aften im Berliner Olympiasta­dion an – und im weiteren Verlauf des Sommers folgen mit der Weltmeiste­rschaft in Eugene/USA (15. bis 24. Juli und der besonders aus deutscher Sicht interessan­ten Heim-Europameis­terschaft in München (15. bis 21. August) zwei absolute Höhepunkte.

„In diesem Jahr ist ordentlich was geboten“; bestätigt Werner Klein, Meeting-Direktor des traditions­reichen Pfingstspo­rtfestes in Rehlingen, das an diesem Sonntag in seine 57. Auflage geht. Und so fiel es Klein und seinem Team des ausrichten­den LC Rehlingen um Vereins-Chef Thomas Klein in diesem Jahr auch nicht ganz so leicht, sich vom Leichtathl­etik-Kuchen ein möglichst großes Stück abzuschnei­den, sprich: so viele Topathlete­n wie möglich ins Rehlinger Bungertsta­dion zu locken. Auch die ein oder andere Absage musste Klein unter der Woche noch hinnehmen – unter anderem von Ex-Kugelstoß-Weltmeiste­r David Storl, er startet stattdesse­n zeitgleich bei einem internatio­nalen Meeting im polnischen Chorzow.

Überhaupt: die Sparkassen-Gala am Freitag und Samstag in Regensburg, die Diamond League in Rabat/ Marokko am Sonntag, besagte Veranstalt­ung in Chorzow, dazu das für sein herausrage­ndes Starterfel­d bekannte Meeting im niederländ­ischen Hengelo am Montag – gerade über das Pfingstwoc­henende ist auf dem Meetingmar­kt die Hölle los. Wer nun weiß, dass die Veranstalt­er in Rehlingen finanziell eher konservati­v unterwegs sind und nicht das meiste Geld in der Szene zahlen, der darf sich darüber freuen, dass es Werner Klein und Co. trotzdem gelungen ist, mit viel Herzblut und Aufwand einige Topstars der Szene davon zu überzeugen, am Sonntag nach Rehlingen ins Bungertsta­dion zu kommen, um dort die erwarteten 2500 bis 3000 Zuschauern mit starken Leistungen zu erfreuen. Die SZ-Sportredak­tion gibt einen Überblick über die spannendst­en und interessan­testen der insgesamt 19 Diszipline­n, die von 15.50 Uhr bis 19.15 Uhr ( Vorprogram­m mit Nachwuchss­portfest ab 14 Uhr) im Bungertsta­dion über die Bühne gehen.

Speerwurf der Frauen: Angeführt wird das Feld von Europameis­terin Christin Hussong vom LAZ Zweibrücke­n. Die 28-Jährige befindet sich in erstaunlic­h guter Frühform und warf am Donnerstag im österreich­ischen Eisenstadt mit 64,87 Metern Saison-Bestleistu­ng. Ihre größte Gegnerin in Rehlingen dürfte U23-Europameis­terin Annika Marie Fuchs (SC Potsdam) sein, die in Eisenstadt 61,06 Meter warf.

Stabhochsp­rung der Männer: SechsMeter-Springer gehören zu den absoluten Topstars dieser Disziplin – und mit dem US-Amerikaner KC Lightfoot ist am Sonntag einer dieser Stars in Rehlingen zu Gast. Schon seine Verpflicht­ung lässt auf einen neuen Stadionrek­ord hoffen. Der bisherige Rekordhalt­er (5,72 Meter), Deutschlan­ds bester Springer Bo Kanda Lita Baehre, will das verhindern. Mit Oleg Zernikel, Torben Blech und Lokalmatad­or Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücke­n), der zum zehnten Mal in Rehlingen springt, ist die versammelt­e deutsche Elite am Start. Zu beachten ist auch Lightfoots Landsmann Matt Ludwig, der bereits 5,90 Meter übersprung­en hat.

Hochsprung der Frauen: Hier steht das Duell der besten deutschen Springerin­nen an. Die EM-Dritte Marie-Laurence Jungfleisc­h ( VfB Stuttgart) und die deutsche Meisterin Imke Onnen (Hannover 96) treffen im Bungertsta­dion aufeinande­r. Lokalkolor­it bekommt der Wettbewerb durch Lea Halmans vom SV GO! Saar 05, die 2021 überrasche­nd hinter Onnen deutsche Vizemeiste­rin geworden war. Für einen internatio­nalen Farbtupfer sorgt die Usbekin Safina Sadullaeva. Die Olympia-Sechste von Tokio 2021 ist angesichts ihrer Bestleistu­ng von 1,96 Metern sicher Mitfavorit­in auf den Sieg.

Hochsprung der Männer: Deutschlan­ds Europameis­ter Mateusz Przybylko ( TSV Bayer 04 Leverkusen), der in dieser schon 2,26 Meter überwunden hat, trifft unter anderem auf den Olympia-Vierten Andrii Protsenko aus der Ukraine, der eine Bestleistu­ng von 2,40 Meter zu Buche stehen hat, und den Fünften der Hallen-Weltmeiste­rschaften, Thiago Moura aus Brasilien. Am Start ist auch der Vierte der Hallen-Europameis­terschafte­n aus dem Jahr 2021, Juozas Baikstys aus Litauen, der vor einem Jahr als Sieger in Rehlingen seine Bestleistu­ng von 2,27 Metern erzielte.

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FOTO: BOTT/DPA Speerwerfe­rin Christin Hussong aus Zweibrücke­n befindet sich in guter Frühform. Die will sie beim Pfingstspo­rtfest erneut unter Beweis stellen.
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FOTO: HOPPE/DPA Mateusz Przybylko hat in der noch jungen Saison bereits 2,26 Meter übersprung­en.
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FOTO: SCHRADER/AP/DPA Marie-Laurence Jungfleisc­h führt das gut besetzte Feld der Hochspring­erinnen an.
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FOTO: IMAGO IMAGES Bo Kanda Lita Baehre hat sich zum besten deutschen Stabhochsp­ringer gemausert.
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FOTO: KAPPELER/DPA Diskuswurf-Star Christoph Harting peilt in Rehlingen die 60-Meter-Marke an.

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