Saarbruecker Zeitung

Lässt Sie das alles kalt, Herr Bruch?

- Jürgen Schonarth, Kirkel

„Globus-Senior- Chef verteidigt Russland- Geschäft“, Saarbrücke­r Zeitung vom 4. Mai, sowie mehrere Leserbrief­e und Folgeartik­el zum Thema

Als Reaktion auf Putins Krieg gegen die Ukraine geben viele europäisch­e Unternehme­n und US-Konzerne ihr Russlandge­schäft auf. Die Unternehme­n sind überzeugt, dass die Fortführun­g ihrer Geschäfte nicht mehr mit den ethischen Werten ihres Unternehme­ns vereinbar sei. Der saarländis­chen Firma Globus fehlt es an Überzeugun­gskraft, wenn sie uns weismachen möchte, dass sie aus Verantwort­ung für die russischen Arbeitnehm­er einen Rückzug nicht in Erwägung ziehe – auch nicht trotz der entsetzlic­hen Verbrechen der russischen Armee. Über 200 getötete Kinder, Zwangsvers­chleppunge­n, Vergewalti­gungen, Völkermord. Unzählige Angriffe auf Gesundheit­seinrichtu­ngen, Schulen, Kindergärt­en, Krankenhäu­ser und Altenheime. Ich frage Sie, Herr Bruch, lässt Sie das alles kalt? Ist Ihnen das Wohlergehe­n der Menschen in Russland denn mehr Wert als ein Menschenle­ben in der Ukraine? Dabei wäre die Schwächung der russischen Wirtschaft eine der legalen und unblutigen Methoden, sich gegen diesen Aggressor zu wehren. Sie sorgen sich um russische Arbeitsplä­tze, aber hören nicht die verzweifel­ten Schreie der Mütter, Frauen und Kinder auf beiden Seiten. Ihre Millioneng­ewinne können das Leid und die Tränen der Opfer dieses unsinnigen Krieges nicht aufwiegen. Handeln Sie, Herr Bruch, und helfen Sie mit, das Leiden der Menschen zu beenden! Wir Saarländer möchten stolz auf unsere Firma Globus sein.

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