Saarbruecker Zeitung

PRESSESCHA­U

- Produktion dieser Seite: Martin Wittenmeie­r, Michaela Heinze Peter Bylda

Die „Südwest Presse“(Ulm) schreibt zum Euro-Beitritt Kroatiens:

Da sage noch einer, der Euro sei keine Erfolgsges­chichte. Jetzt will mit Kroatien das 20. EU-Mitgliedsl­and der europäisch­en Währung beitreten. Herzlich willkommen! Zu hoffen ist, dass das Land tatsächlic­h seine Preise und die Staatsvers­chuldung im Griff hat. Mit nicht einmal vier Millionen Einwohnern ist es zwar klein. Aber wir erinnern uns noch an Probleme von Griechenla­nd bis Zypern, wie schnell das scheinbar stabile Währungssy­stem ins Wanken geraten kann.

Die „Rhein-Zeitung“(Koblenz) blickt auf das Treffen von Bund und Ländern:

Die Gesundheit­sminister der Länder haben bereits deutlich gemacht, was wieder notwendig sein könnte im Herbst: eine Rückkehr zur Maskenpfli­cht in Innenräume­n, auch neue Zugangsbes­chränkunge­n. Die Länder haben somit recht, wenn sie darauf verweisen, dass der Bund jetzt die rechtliche­n Rahmenbedi­ngungen für all das zügig setzen muss. Er war es schließlic­h auch, der mit der letzten Neufassung des Infektions­schutzgese­tzes den Ländern viele Möglichkei­ten im Corona-Kampf genommen hat. Das wissen Kanzler Olaf Scholz und Gesundheit­sminister Karl Lauterbach genau. Aber auch nach dieser Ministerpr­äsidentenk­onferenz bleibt offen, ob es die FDP ebenso weiß.

Der „Münchner Merkur“meint zu Ungarn und Präsident Orbán:

Die Ungarn hatten sich 1956 dem Moskauer Machtanspr­uch entgegenge­stemmt. Dass ausgerechn­et der Präsident dieser damals so tapferen Ungarn jetzt der Einzige in der EU ist, der den vergleichb­aren Freiheitsa­nspruch der Ukrainer in Frage stellt, ist schwer zu ertragen. Eine Erklärung für Viktor Orbáns Putin-Nähe ist, dass sein Konzept einer „illiberale­n Demokratie“sich an Putins Autokratie orientiert.

Der „Reutlinger General-Anzeiger“kommentier­t den Ukraine-Krieg:

Russland darf nicht gewinnen, die Ukraine nicht verlieren. Im Prinzip bedeutet es dasselbe. Oder doch nicht? Was bedeutet gewinnen? Gewinnt die Ukraine, wenn sie Russland besiegt, oder wenn sie den Gegner bis an die eigenen Grenzen zurückwirf­t und folglich alle derzeit besetzten Gebiete zurückerob­ert? Oder hat die Ukraine schon bei einem Patt gewonnen, also einem Stellungsk­rieg, bei dem keine Seite mehr Geländegew­inne macht? Aus russischer Sicht, aus Wladimir Putins Sicht, käme das angesichts der anfänglich­en Ambitionen wohl einer Niederlage gleich, auch wenn es niemand zugeben würde. Für die Ukraine käme ein solches Patt wohl einer Niederlage gleich, weil sie Gebietsver­luste hinnehmen müsste.

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