Blummenfelt in neuen Sphären
Norweger durchbricht bei Ironman-Rekordversuch Sieben-Stunden-Marke deutlich.
KLETTWITZ (sid) Norwegens Olympiasieger Kristian Blummenfelt hat bei seinem „Labor-Versuch“in der Niederlausitz Triathlon-Geschichte geschrieben und die Sieben-Stunden-Grenze deutlich geknackt. Blummenfelt legte die klassische Distanz von 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen in 6:44:26 Stunden zurück. Wir haben es geschafft“, sagte Blummenfelt: „Das war aber wirklich extrem hart.“
Nach seinem Olympiagold von Tokio und dem Sieg bei der Ironman-WM in St. George/Utah drang Blummenfelt in neue Bereiche vor. Mit Unterstützung und angepassten Regeln schwamm, radelte und lief der Norweger gegen die Zeit. In 7:21:12 Stunden hielt Blummenfelt bereits die Bestmarke in einem regulären Ironman-Rennen, nun war er fast 40 Minuten schneller. Auch der Brite Joe Skipper blieb in 6:47:36 Stunden unter der angestrebten Marke des „Sub7“-Projektes.
Dreifach-Champion Jan Frodeno vom LAZ Saarbrücken hatte sich nach anfänglichen Gesprächen bereits weit vor Bekanntwerden seiner Achillessehnenverletzung gegen einen Start entschieden. Die HawaiiWeltmeisterin von 2019 und dritte der Titelkämpfe von St. George, Anne Haug, wurde laut ihrem Management gar nicht erst gefragt.
Unterstützt wurden die Athletinnen und Athleten von Tempomachern, auch weitere Regeln wurden aufgeweicht: So war auf dem Rad das Fahren im Windschatten und beim Schwimmen ein dickerer Neoprenanzug erlaubt, der zusätzlichen Auftrieb verleiht. Auch die
Streckenführung begünstigte den Rekord: Im Senftenberger See ging es geradeaus, keine Wende sollte Zeit kosten. 20 Kilometer waren es mit dem Rad zum Lausitzring, auf der Rennstrecke waren durch die Helfer Bestleistungen auf dem Rad und beim abschließenden Marathon möglich, um den offiziellen Rekord zu unterbieten.
Bei den Frauen hatte der Versuch ebenfalls Erfolg. Die britische EMZweite Katrina Matthews kam nach 7:31:54 Stunden ins Ziel, Nicola Spirig (Schweiz) finishte in 7:34:19 Stunden. Angestrebt gewesen war eine Zeit unter acht Stunden. Die Weltbestzeit in einem Rennen über die Ironman-Distanz unter Wettkampfbedingungen hält Matthews‘ Landsfrau Chrissie Wellington (8:18:13 Stunden/2011).
Diese Marke verpasste Laura Philipp bei der Ironman-EM in Hamburg nur knapp. Die Heidelbergerin setzte sich in ganz starken 8:18:20 Stunden vor Chelsea Sodaro aus den USA und Manon Genet aus Frankreich durch, nachdem sie erst in der Vorwoche den Kraichgau-Triathlon über die Halbdistanz gewonnen hatte. Vor einem guten Monat hatte die 35-Jährige eine Corona-Infektion zu überstehen gehabt.