Saarbruecker Zeitung

Bonn bekommt seinen Showdown zuhause

Die Telekom Baskets zwingen den FC Bayern im Playoff-Halbfinale in ein entscheide­ndes fünftes Spiel.

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MÜNCHEN (dpa) Gegen menschlich­e Gewohnheit­en ist auch Andrea Trinchieri machtlos. Als Bayern Münchens Basketball­er in der Halbfinals­erie gegen die Telekom Baskets Bonn vor wenigen Tagen noch mit 2:0 in Führung lagen, hatte ihr Trainer angesichts des trügerisch­en Vorsprungs vor Leichtsinn gewarnt. Derartige Gedanken seien zwar menschlich, doch er wolle dagegen ankämpfen, sagte Trinchieri. Nach dem 80:83 im vierten Spiel der Bestof-five-Serie steht fest: Zumindest dieser Kampf ging verloren.

Nun bleibt den Münchnern an diesem Mittwoch (20.30 Uhr/ Sport1 und Magentaspo­rt) eine allerletzt­e Chance, um das Finale in der Basketball-Bundesliga gegen Alba Berlin perfekt zu machen. „Natürlich hat das Momentum gewechselt. Wir müssen nach Bonn, es wird dort vollbesetz­t sein“, sagte der Italiener. Den Baskets schiebt er nun die unangenehm­ere Favoritenr­olle zu – und von seiner Mannschaft fordert er, das Level anzuheben. „Wer immer Angst davor hat, ins fünfte

Spiel zu gehen und zu gewinnen, sollte zuhause bleiben“, appelliert­e der Trainer unmissvers­tändlich an sein Team. Im Alles-oder-NichtsSpie­l könne alles passieren. „Es wird schwierig, aber mal sehen“, sagte der Südländer ungewohnt kleinlaut.

Anders als Trinchieri war sein Gegenüber Tuomas Iisalo nach dem Krimi in München euphorisch. „Ein großartige­r Kampf unserer Jungs. Wir haben verdient gewonnen“, schwärmte der Bonner Cheftraine­r und hofft auf die positive Wirkung des Heimvortei­ls: „Die Bayern haben den gesamten Druck, wir spielen vor ausverkauf­tem Haus. Das ist eine wunderschö­ne Situation.“

Zum Ende des dritten Durchgangs drehten die Bonner auf. Jeremy Morgan führte die Gäste mit spektakulä­ren Körben mit einem 10:0-Lauf zu einem 66:60. „Bonn hat eine gute Wurfquote gehabt“, erkannte Bayerns Nihad Djedovic neidlos an. Nach einem Distanzwur­f von Bonns Liga-MVP Parker JacksonCar­twright zum 83:77 retteten die Gäste den Vorsprung über die Zeit.

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FOTO: IMAGO IMAGES Bonns Topspieler Parker Jackson-Cartwright (Mitte) schlägt sich nach dem zweiten Sieg gegen den FC Bayern München auf die Brust.

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