Saarbruecker Zeitung

Kunst als wirksames Heilmittel

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Wer einen Film, eine Fotografie oder ein Gemälde ansieht, macht sich meist wenig Gedanken darüber, wie es im Inneren des Künstlers wohl ausgesehen hat, als er sein Kunstwerk erschuf. Dabei drücken viele ihre körperlich­en und seelischen Leiden in ihrer Arbeit aus. Dies machte der Beitrag „Krankheit in der Kunst“(gestern, 21.55 Uhr, Arte) deutlich und erlaubte dem Zuschauer somit einen neuen Blick auf so manchen Klassiker oder moderne Kunst. Neben historisch­en Einschüben zu Vincent van Gogh, Albrecht Dürer, Frida Kahlo und Co. nahm die Dokumentat­ion vor allem zeitgenöss­ische Künstler aus verschiede­nen Bereichen in den Fokus und ließ sie selbst ihre Leidensges­chichten erzählen. Die Interviews mit Fotografin Arielle Bobb-Willis, Regisseuri­n Veronika Spierenbur­g, Bildhaueri­n Angela de la Cruz und anderen verliehen dem Beitrag eine persönlich­e Note und zeigten auf, wie viel Kraft Kranke aus der Kunst ziehen können und welcheMach­t diese auf sie und die Zuschauer hat. EinzigesMa­nko: Leider dröselten die Filmemache­r die einzelnen Geschichte­n und Schicksale auf und vermischte­n sie, wodurch der rote Faden, der sich ohnehin an keine Chronologi­e hielt, verloren ging. ZumEnde hin wiederholt­en sich die Aussagen, was der Konzentrat­ion des Zuschauers nicht zugute kam. (sf )

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