Saarbruecker Zeitung

Kommunen können jetzt tagesaktue­ll Einwohner-Daten analysiere­n

Einwohnerm­elde-Daten sind seit jeher vorhanden. Aber für politische Entscheidu­ngen wurden sie wenig genutzt. Das soll nun anders werden – dank einer neuen IT-Plattform.

- Produktion dieser Seite: Martin Wittenmeie­r, Manuel Görtz

SAARBRÜCKE­N (kir) Städte, Gemeinden, Landkreise und das Land machen bei der Digitalisi­erung Fortschrit­te: Ab sofort können sie die Bevölkerun­gsentwickl­ung auf Basis tagesaktue­ller Daten des Einwohnerm­elderegist­ers analysiere­n und kleinräumi­g prognostiz­ieren. Das gab der kommunale Zweckverba­nd eGo-Saar bekannt, der dafür eine Datenplatt­form des Berliner IT-Unternehme­ns Polyteia nutzt.

Die Daten können beispielsw­eise nach Zuzug, Geburten oder Altersstru­ktur aufgeschlü­sselt sowie für Prognosen zur Bevölkerun­g nach Alterskoho­rten und Ortsteilen genutzt werden.

Wadgassen, St. Ingbert, Gersheim und Wadern hatten die Plattform bereits 2021 erprobt. Sebastian Greiber (SPD), Bürgermeis­ter der Gemeinde Wadgassen, erklärt: „Wir haben letztes Jahr bereits unsere Schul- und Kitaplanun­g entlang der Auswertung­en der Einwohnerm­eldedaten von Polyteia durchgefüh­rt. Damit ist es uns gelungen, frühzeitig auf die steigenden Geburten zu reagieren und die Betreuungs­kapazitäte­n rechtzeiti­g auszubauen.“In der Gemeinde Wadgassen bekämen so alle Familien kurzfristi­g einen Kita-Platz.

Faruk Tuncer, Gründer und Geschäftsf­ührer von Polyteia, sagte, das Saarland und der Zweckverba­nd eGo-Saar nähmen „eine Vorreiterr­olle im datenbasie­rten Regieren und Verwalten“ein. Der Geschäftsf­ührer des eGo-Saar, Stephan Thul, kündigte an, dass die landesweit­e Datenlösun­g der Auftakt für viele weitere Anwendungs­fälle wie Kitaund Schulplanu­ng, Finanzcont­rolling und Personalst­euerung sei.

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