Kommunen können jetzt tagesaktuell Einwohner-Daten analysieren
Einwohnermelde-Daten sind seit jeher vorhanden. Aber für politische Entscheidungen wurden sie wenig genutzt. Das soll nun anders werden – dank einer neuen IT-Plattform.
SAARBRÜCKEN (kir) Städte, Gemeinden, Landkreise und das Land machen bei der Digitalisierung Fortschritte: Ab sofort können sie die Bevölkerungsentwicklung auf Basis tagesaktueller Daten des Einwohnermelderegisters analysieren und kleinräumig prognostizieren. Das gab der kommunale Zweckverband eGo-Saar bekannt, der dafür eine Datenplattform des Berliner IT-Unternehmens Polyteia nutzt.
Die Daten können beispielsweise nach Zuzug, Geburten oder Altersstruktur aufgeschlüsselt sowie für Prognosen zur Bevölkerung nach Alterskohorten und Ortsteilen genutzt werden.
Wadgassen, St. Ingbert, Gersheim und Wadern hatten die Plattform bereits 2021 erprobt. Sebastian Greiber (SPD), Bürgermeister der Gemeinde Wadgassen, erklärt: „Wir haben letztes Jahr bereits unsere Schul- und Kitaplanung entlang der Auswertungen der Einwohnermeldedaten von Polyteia durchgeführt. Damit ist es uns gelungen, frühzeitig auf die steigenden Geburten zu reagieren und die Betreuungskapazitäten rechtzeitig auszubauen.“In der Gemeinde Wadgassen bekämen so alle Familien kurzfristig einen Kita-Platz.
Faruk Tuncer, Gründer und Geschäftsführer von Polyteia, sagte, das Saarland und der Zweckverband eGo-Saar nähmen „eine Vorreiterrolle im datenbasierten Regieren und Verwalten“ein. Der Geschäftsführer des eGo-Saar, Stephan Thul, kündigte an, dass die landesweite Datenlösung der Auftakt für viele weitere Anwendungsfälle wie Kitaund Schulplanung, Finanzcontrolling und Personalsteuerung sei.