Ein rundes Stück Süditalien in St. Johann
Die Mainzer Straße ist um ein Restaurant reicher. Pizza Gotti setzt auf neapolitanische Pizza, die laut Inhaber Nico Weber selbst von Italienern gelobt wird.
ST. JOHANN Der Rand ist weich, hoch und hat ein Leopardenmuster. Der Teig ist fluffig, nicht zu dick und schmeckt nach Steinofen. Die knallrote Tomatensoße mitsamt frischem Knoblauch zaubert ein Stück Italien auf die Zunge. Die Rede ist von der Pizza Marinara bei Pizza Gotti in der te wählen. „Zu uns kommen auch viele Italienerinnen und Italiener, die begeistert davon sind, dass ein Deutscher so gute Pizza machen kann“, sagt der 37-jährige Inhaber und freut sich.
Und wie kam der Saarbrücker auf die Idee, die neapolitanische Pizza in seiner Heimatstadt anzubieten? „Das hat in Saarbrücken einfach gefehlt. Auf meinen Reisen ist mir so eine Pizza immer wieder begegnet, zu Hause aber nicht“, erzählt Weber. Da war für ihn schnell klar, dass er eine Marktlücke gefunden hat. Und, sein Name ist in der Saarbrücker Gastro-Szene nicht unbekannt. Nico Weber ist ebenfalls Inhaber und Geschäftsführer von Baba Shuk. Dort werden Gerichte aus dem Nahen Osten, der Levante-Küche, angeboten. Das Lokal liegt nur wenige Meter neben Pizza Gotti in der Mainzer Straße. Außerdem ist Weber Mitgründer der Burgerei in der Fröschengasse und vom Restaurant Herzenslust am Nauwieserplatz. „Ich koche leidenschaftlich gerne“, sagt der gelernte Großhandelskaufmann, der zusätzlich Marketing und Kommunikation studiert hat. So kommt es, dass er seine Pizzabäcker selbst angelernt hat. „Einige bringen auch schon Erfahrung aus anderen Pizzerien mit“, sagt Weber.
Im Lokal trifft Minimalismus auf Industrie-Design. Die Wände sind dunkel gestrichen, warme Lichtpunkte setzen Akzente. Eine rot leuchtende Lampe in Form eines vor geschmolzenem Käse triefenden Pizzastücks zeigt, worum es hier geht: Pizza. Beim Betreten des Restaurants fällt sofort der kugelförmige Steinofen auf. Weber: „Wir wollten einen urbanen Flair reinbringen, haben dafür auch einiges umbauen müssen.“Zuvor war dort unter anderem die britisch-angehauchte Baker Street untergebracht.
Bei der Suche nach passenden Räumlichkeiten für seine Pizzeria war für Weber schnell klar, dass es in die Mainzer Straße gehen soll. „Hier sind viele junge Menschen unterwegs, die Stimmung ist einfach gut“, sagt er. „Das Quartier wird in den nächsten Jahren bestimmt noch viel alternativer werden, da bin ich mir sicher.“Alles Punkte, die er für Pizza Gotti positiv wertet. Nicht ganz so rosig beleuchtet er hingegen den derzeitigen Personalmangel in der Gastronomie. Weber beschäftigt derzeit 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon sind acht fest angestellt. Für seine Angestellten will er als Arbeitgeber attraktiv sein, spricht von „fairen Löhnen und dass die Work-Life-Balance in der Gastro-Szene immer wichtiger wird“.
Dennoch, bei Pizza Gotti gibt es keine Ruhetage. „Wir sind kurz vor dem Lockdown im Herbst 2020 gestartet, konnten lange nur Pizzen zum Abholen anbieten“, sagt Weber. Inzwischen ist von Mittwoch bis Samstag ab 12 Uhr geöffnet, montags und dienstags ab 18 Uhr, sonntags ab 17 Uhr. „Mittags könnte der Laden noch besser laufen“, merkt der Unternehmer an.