„Musik unter Kastanien“beginnt wieder
Die Veranstaltungsreihe „ Musik unter Kastanien“geht am 26. Juni in eine neue Runde. Drei Konzerte stehen an im Biergarten des Rechtsschutzsaals in Bildstock.
BILDSTOCK Der Rechtsschutzsaal in Bildstock, das älteste deutsche Gewerkschaftsgebäude, ist nicht nur ein Kulturdenkmal der seltenen Art. In Zusammenarbeit mit der Arbeitskammer bietet er während des Jahres vielseitigen politischen und sozial relevanten Streitthemen und deren Verfechtern eine spannende und authentische Bühne. Zum Sommer hin aber, wenn die Gemüter leichter und heiterer werden, rückt der Rechtsschutzsaal – in diesem Fall noch eher der gemütliche, mit Kastanien umrahmte Biergarten nebenan – auf eine ganz andere, sehr unbeschwerte Art in den Mittelpunkt. Seit 1999, damals noch unter der Bezeichnung „Bildstocker Sommermusik“, finden dort im Sommer Konzerte statt. Der heutige Bürgermeister der Stadt Friedrichsthal, Christian Jung (SPD), war maßgeblich daran beteiligt, dass der Rechtsschutzsaal eine stetige Aufwertung erfuhr und als Veranstaltungsort vom 1989 gegründeten Kulturforum im Regionalverband Saarbrücken gefördert wurde.
„Damals war Christian Jung in Friedrichsthal Mädchen für alles und engagierte sich schon immer für die Perle Rechtsschutzsaal“, erinnert sich Claude Adam-Brettar vom Kulturforum des Regionalverbandes Saarbrücken. „Wir haben schon bald eine sehr gute Zusammenarbeit entwickelt, haben Künstler vorgeschlagen, engagiert und sie zu Konzerten zum Rechtsschutzsaalvermittelt.“Spätestens mit der Umbenennung der Veranstaltung in „Musik unter Kastanien“im Jahre 2009 und der 2014 erfolgten Sanierung des Rechtsschutzsaals etablierte sich der Veranstaltungsort. Heute gehört der Rechtsschutzsaal zu den 28 auserkorenen besonderen Orten der Kunst und Kultur im Reginalverband.
Was bis zuletzt noch zwischen der Stiftung Rechtsschutzsaal und dem Kulturforum eher in lockeren Absprachen organisiert wurde, wurde 2019 vertrauensvoll in die Hände von Christina Tsiakiris gelegt. „Die Stiftung Rechtsschutzsaal konnte niemand Besseren finden als die geschätzte Kollegin und Künstlerin Christina Tsiakiris“, bestätigt Claude Adam-Brettar. Tsiakiris bringt die Erfahrung aus acht Jahren der Leitung des Café de Paris und etwa 200 dort organisierten Konzertveranstaltungen mit. Außerdem spielt sie selbst in Ensembles. Die studierte Geigerin, die zwar als politische Referentin der Stiftung auch die ernsteren Veranstaltungen im Rechtsschutzsaal organisiert, fühlt sich daher im Bereich der Kultur und insbesondere der Musik zuhause. Sie freut sich ungemein, dass in diesem Jahr die Veranstaltung wieder ganz ohne Beschränkungen durch die Pandemie stattfinden kann.
„Wir haben deswegen in diesem Jahr besonders darauf geachtet, ein Musikangebot zusammenzustellen, bei dem jeder etwas für sich findet und das vor allem jetzt nach der langen Pause durch die Pandemie einfach mal nur unterhalten und Spaß machen soll“, erklärt Tsiakiris. Entsprechend bunt, fröhlich, aber immer auch auf sehr hohem musikalischen Niveau geht es bei den drei geplanten Konzerten zu.
Den Auftakt macht am Sonntag, 26. Juni, die aus Nancy stammende Band „Who‘s the Cuban“, die kubanische und karibische Musik mit Elementen aus Pop und Rock mischt. „Wir hoffen gerade hier, dass wir gutes Wetter haben. Zwar können wir in den Rechtsschutzsaal ausweichen, aber ob das dem Sound einer siebenköpfigen Band noch gerecht wird, ist nicht wirklich garantiert“, sagt Christina Tsiakiris.
Die Musik unter Kastanien findet ihre Fortsetzung am Sonntag, 31. Juli, mit dem Auftritt der aus dem Saarland stammenden und inzwischen durch ganz Europa tourenden Nicole Johänntgen. Mit ihrer Band wird sie New-Orleans-Jazz darbieten. Den Abschluss gestalten die Barden von „AnErminig“am Sonntag, 28. August. Die frankophilen Saarländer werden wieder skurrile, heitere, traurige und bewegende Geschichten aus dem täglichen Leben der bretonischen Landbevölkerung erzählen. https://www.rechtsschutzsaal.de https://www.regionalverbandsaarbruecken.de/kultur/