Saarbruecker Zeitung

Teilerfolg für Ex-Wirecard-Chef im Kampf um sein Vermögen

- Produktion dieser Seite: Iris Neu-Michalik Martin Wittenmeie­r

MÜNCHEN (dpa) Der ehemalige Wirecard-Chef Markus Braun hat einen kleinen Teilerfolg im Kampf um sein Vermögen erlangt. Einer von zwei millionens­chweren Arrestbefe­hlen, die der Insolvenzv­erwalter erwirkt hatte, wurde am Donnerstag vom Landgerich­t München I aufgehoben. Dabei handelt es sich mit einer Summe von 35 Millionen Euro allerdings um den kleineren der beiden Arrestbefe­hle. Ein weiterer über eine Summe von 140 Millionen Euro wurde vom Gericht bestätigt.

Zum bestätigte­n Arrestbefe­hl erklärte das Gericht, dass Insolvenzv­erwalter Michael Jaffé es glaubhaft gemacht habe, „dass Herr Dr. Braun seine Pflichten als Vorstandsm­itglied der Wirecard AG verletzt hat“. Hier geht es zum einen um die Auszahlung eines Darlehens über 100 Millionen Euro an eine in Singapur gegründete Gesellscha­ft ohne Sicherheit­en und trotz

Zahlungsrü­ckständen aus einem früheren Darlehen. Zum anderen handelt es sich um die Zeichnung zweier Schuldvers­chreibunge­n über 100 Millionen Euro. Von den insgesamt 200 Millionen seien nur 60 Millionen zurück an Wirecard geflossen, wodurch sich die Summe von 140 Millionen Euro ergibt.

Beim aufgehoben­en Arrestbefe­hl über 35 Millionen Euro ging es um Geld, das Ex-Vertriebsv­orstand Jan Marsalek per Kreiselübe­rweisung aus dem Konzern abgezweigt haben soll, um einen Kredit bei Braun zu begleichen. Braun argumentie­rt, davon nichts gewusst zu haben. Das Gericht befand nun, dass nicht hinreichen­d glaubhaft gemacht worden sei, dass Braun im Bilde war.

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FOTO: BENSCH/DPA Ex-WirecardCh­ef Markus Braun

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