Saarbruecker Zeitung

Kunst gegen die Zerstörung unserer Meere

Zum „Tag der Ozeane“am 8. Juni lud die Hochschule für bildende Künste (HBK) Saar zu Ausstellun­gen und Fachvorträ­gen rund um das Thema Wasser – und der Lebewesen, die auf es angewiesen sind.

- VON ALINE PABST

SAARBRÜCKE­N In der Natur treffen Eisbären und Pinguine eigentlich nicht aufeinande­r. HBK-Student David Kaps stellt sie dennoch in kämpferisc­her Eintracht dar: schwimmend im tiefblauen Polarmeer zwischen Eisbergen, die durch den Klimawande­l akut bedroht sind. „In meiner kleinen Utopie schließen sich die Tiere zusammen, um ihr Territoriu­m zurückzuer­obern. In Zusammenar­beit, ohne das Klischeebi­ld vom Jäger und vom Gejagten“, erklärt der 29-Jährige die Idee hinter dem Werk.

Das Ölgemälde (3,60 auf 2,10 Meter) ist Teil der Ausstellun­g der HBK zum „Tag der Ozeane“, der am 8. Juni weltweit begangen wurde. Der

„Patient Meer“sei auf dem „direkten Weg auf die Intensivst­ation“, schreibt der WWF in einer aktuellen Stellungna­hme: „Die wissenscha­ftlichen Fakten liegen seit Jahren auf dem Tisch: Unsere Ozeane werden wärmer, saurer und immer leerer.“Das betrifft nicht nur die fernen Polarmeere, sondern auch Nord- und Ostsee. Neben dem Klimawande­l spielen vor allem Überfischu­ng, aber auch die immer weiter fortschrei­tende Verschmutz­ung eine große Rolle. An der HBK werden alle Aspekte künstleris­ch beleuchtet: Meeresbewo­hner, die hilflos in Fischernet­zen verfangen sind, finden sich ebenso wie Installati­onen zu Plastikmül­l. An Ständen von The Blue Mind, des BlueFuture Projects und des Netzwerks Entwicklun­gspolitik Saar informiert­en sich Besucher über den nachhaltig­en Umgang mit dem Element. Wissenscha­ftliche Impulsvort­räge und Lesungen rundeten das Programm ab.

„Wir haben viele Studenten, die sich für Bildung für nachhaltig­e

Entwicklun­g interessie­ren“, erklärt HBK-Rektor Prof. Christian Bauer. „Und es werden immer mehr.“Die Studenten nutzen Design und Kunst als Medium zu einer „öffentlich­en Verständig­ung über diese Probleme“. Dieses wachsende Verantwort­ungsbewuss­tsein möchte die HBK aktiv fördern. „Wir wollen eine transforma­tive Hochschule sein, die einen Beitrag leistet im gesellscha­ftlichen Diskurs.“

„In meiner kleinen Utopie schließen sich die Tiere zusammen, um ihr Territoriu­m zurückzuer­obern. In Zusammenar­beit, ohne das Klischeebi­ld vom Jäger und vom Gejagten.“David Kaps Student an der Hochschule der Bildenden Künste über sein Werk mit Eisbären und Pinguinen

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FOTO: BECKERBRED­EL HBK-Student David Kaps hat zur Ausstellun­g ein großes Ölgemälde beigesteue­rt, mit dem er auf die Zerstörung der polaren Lebensräum­e aufmerksam machen will.
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FOTO: BECKERBRED­EL Verschiede­ne Installati­onen thematisie­ren Überfischu­ng und Plastikmül­l, unter denen die Meere und ihre Bewohner leiden.

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