Saarbruecker Zeitung

Zugunglück: Experte mahnt Sicherungs­maßnahmen an

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GARMISCH-PARTENKIRC­HEN (dpa) Thomas Strang, Experte für Kommunikat­ion und Navigation am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), hat nach dem Zugunglück bei Garmisch-Partenkirc­hen angemahnt, zuerst nach der Ursache und dann erst nach den Verantwort­lichen zu suchen.

Strang sieht grundsätzl­ich einen Fehler im System. „In anderen Ländern ist nicht so wichtig, wer war schuld – sondern was ist passiert und wie können wir das systematis­ch das nächste Mal verhindern?“, sagte Strang. „Natürlich hat bei solchen Unglücken meist irgendein Mensch dazu beigetrage­n, indem er irgendetwa­s übersehen hat.“Das dürfe aber gerade nicht zu einem Unfall führen. Es sei ein System mehrfacher Sicherungs­maßnahmen nötig. „Wir brauchen Redundanze­n, die verhindern, dass ein Fehler zum Unfall führt.“

Zwar solle EU-weit das Sicherheit­ssystem ETCS eingeführt werden, mit dem zum Beispiel auch das Einhalten der Geschwindi­gkeit an Langsamfah­rstellen überwacht werde. „Das ist eine gute Sache – aber es dauert noch Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, bis es kommt. Es braucht schnellere Lösungen.“

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