Saarbruecker Zeitung

Bei den Saar-Grünen geht es zur Sache – Hubert Ulrich sauer

-

SAARBRÜCKE­N (kir) Das Vorpresche­n führender Saar-Grüner mit einer öffentlich­en Erklärung zur Erneuerung des Landesverb­andes treibt neue Unruhe in die Partei. Der frühere Landeschef Hubert Ulrich, gegen den sich die Erklärung richtet, wirft den Unterzeich­nern vor, innerparte­iliche Gegner ausgrenzen zu wollen. „Das ist das Ziel der sogenannte­n Erneuerung und ist sehr undemokrat­isch“, sagte Ulrich. Die Unterzeich­ner wollten von ihrer eigenen Erfolglosi­gkeit ablenken. Die 4,9 Prozent bei der Landtagswa­hl trotz bundesweit­er Umfragewer­te von 18 bis 20 Prozent seien „der größte Misserfolg in der Geschichte der saarländis­chen Grünen“, sagte Ulrich. „Dafür suchen die dafür Verantwort­lichen nun Schuldige.“

Ulrich und seine Umgebung wurden nach eigener Aussage von dem Papier überrascht. Die stellvertr­etende Landesvors­itzende, Kreisvorsi­tzende und Saarlouise­r Ortsverban­dsvorsitze­nde Kiymet Göktas erklärte: „Offenkundi­g wurde dieses Dokument nur ‚ausgewählt­en‘ Grünen zugeschick­t.“

Unterzeich­ner waren unter anderem die Landeschef­s Uta Sullenberg­er und Ralph Nonninger, ihre Stellvertr­eter Claudia Schmelzer und Volker Morbe sowie zahlreiche Kreis- und Ortsvorsit­zende. In der Erklärung ist unter anderem von „einem fragwürdig­en Demokratie­und Werteverst­ändnis einzelner Personen“die Rede. Der Erneuerung­sprozess schreite voran und der Zusammenha­lt in der Partei sei „nie größer“gewesen.

Ulrich sagte, er habe sich immer an Satzung und Parteienre­cht gehalten. Ex-Landeschef Markus Tressel und der frühere Bildungsmi­nister Klaus Kessler, die beide zu den Unterzeich­nern der Erklärung gehören, hätten immer gerne seine Unterstütz­ung für ihre Posten und Mandate angenommen und sich unter seiner Führung 20 Jahre lang „sehr wohl gefühlt“; nun solle alles Teufelszeu­g sein.

Newspapers in German

Newspapers from Germany