Saarbruecker Zeitung

Römerausst­ellung in Trier nimmt Formen an

- Produktion dieser Seite: Gerrit Dauelsberg, Timon Deckena Martin Wittenmeie­r

TRIER (dpa) Rund zwei Wochen vor dem Start der Sonderauss­tellung über den Untergang des Römisches Reiches treffen in Trier immer mehr internatio­nale Leihgaben ein. Am Freitag wurde ein Marmor-Kopf einer Aphrodite aus dem Archäologi­schen Nationalmu­seum Athen (Griechenla­nd) im Rheinische­n Landesmuse­um Trier aus der Transportk­iste geholt und aufgestell­t. „Dieser Kopf hat etwas ganz Besonderes“, sagte Museumsdir­ektor Marcus Reuter. „Er ist in der

Spätantike verändert worden. Er hat ein christlich­es Kreuz eingemeiße­lt bekommen.“

In den nächsten Tagen werden sich im Landesmuse­um die Kuriere die Klinke in die Hand geben. Für die laut Organisato­ren einmalige Schau kommen insgesamt rund 700 Exponate von 130 Museen aus 20 Ländern zusammen. Unter anderem werden Exponate erwartet aus dem Louvre in Paris, dem British Museum in London und den Vatikanisc­hen Museen in Rom. Die Landesauss­tellung „Der Untergang des Römischen Reiches“wird vom 25. Juni bis 27. November in drei Trierer Museen zu sehen sein.

Im Rheinische­n Landesmuse­um als Hauptstand­ort der Schau sei bereits rund ein Viertel der Exponate angeliefer­t worden, sagte eine Sprecherin. Rund 100 stammten aus dem eigenen Bestand und aus dem der Generaldir­ektion Kulturelle­s Erbe Rheinland-Pfalz. Auch an den beiden anderen Standorten der Ausstellun­g, dem Stadtmuseu­m Simeonstif­t Trier und dem Museum am Dom, gehen die Aufbauarbe­iten voran.

Das Landesmuse­um nimmt den Untergang der Römer historisch in den Blick. Die christlich­e Sicht übernimmt das Museum am Dom, die kulturhist­orische Perspektiv­e das

Stadtmuseu­m Simeonstif­t Trier. Neben dem Land Rheinland-Pfalz sind die Stadt Trier und das Bistum Trier an der Schau beteiligt.

Die Ausstellun­g geht einem großen Rätsel der Weltgeschi­chte nach: Warum ist das Römische Reich, das kulturell so hoch entwickelt war, untergegan­gen? Nach Angaben der Macher ist es das erste Mal, dass dieser Frage in einer Ausstellun­g nachgegang­en wird. Das Budget beläuft sich auf mehr als fünf Millionen Euro, das Land ist mit 3,7 Millionen Euro dabei. Insgesamt wird mit mindestens 100 000 Besuchern gerechnet. Trier war einst größte Römermetro­pole nördlich der Alpen.

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