Saarbruecker Zeitung

Zwei Kranke – ein Lebensrett­er: Blutspende­n

Am 14. Juni ist Weltblutsp­endetag. Zwei Patienten des Klinikums Saarbrücke­n schildern aus ihrer Sicht, wie dankbar sie sind, dass sie Blutkonser­ven zur Therapie bekommen haben.

- Produktion dieser Seite: Michael Emmerich Frank Kohler

SAARBRÜCKE­N (red) Gerade mal sechs Prozent der Menschen haben die Blutgruppe 0 negativ. Eine davon ist Fabienne Weppler. Die 30-Jährige weiß, dass sie mit dieser Blutgruppe als Universals­penderin infrage kommt. Bei Transfusio­nen ist das Blut der Gruppe 0 negativ für jeden Patienten passend. Deshalb hat Fabienne Weppler auch schon ihren kostbaren Saft gespendet.

Mitte April kam die junge Frau nach einem schlimmen Autounfall mit schweren inneren Verletzung­en ins Klinikum Saarbrücke­n – und war selbst auf Blutkonser­ven angewiesen. Denn bei dem Unfall wurden Zwerchfell, Nieren, Magen und Darm verletzt, und die Milz musste entfernt werden. Während diverser Operatione­n und als Therapie bekam sie insgesamt neun Konserven mit roten Blutzellen und vier mit Frischplas­ma.

Die gelernte Glasbläser­in ist froh, dass die Blutspende­zentrale Saar-Pfalz ihre seltene Blutgruppe vorrätig hatte. „Denn wer die Blutgruppe 0 negativ hat, muss diese auch erhalten“, erklärt der Leiter der Blutspende­zentrale Saar-Pfalz, Dr. Alexander Patek.

Für Fabienne Weppler ist klar: „Unfälle oder Krankheite­n können jeden treffen. Deshalb kann jeder von einer Minute zur anderen auf die Blutspende seiner Mitmensche­n angewiesen sein.“Deshalb appelliert sie an alle Menschen, die gesund sind: „Spenden Sie Blut, und helfen Sie so, Leben zu retten! Bitte regelmäßig und nicht nur einmal im Jahr zum Weltblutsp­endetag.“

Oft werden für die Behandlung von Patienten nur bestimmte Bestandtei­le des Blutes benötigt. So wird das gespendete Blut in rote Blutkörper­chen, Plasma und gegebenenf­alls Blutplättc­hen aufgetrenn­t. So kann eine einzige Spende bis zu drei Leben retten.

Was viele nicht wissen: Tatsächlic­h wird das meiste Blut das ganze Jahr über für die Behandlung von schwer kranken Patienten, etwa bei Krebs- oder Herzerleid­en, gebraucht. Wie im Fall von Horst Schmidt. Der 74-Jährige war mit Atemnot, bedingt durch eine Herzerkran­kung, ins Klinikum Saarbrücke­n gekommen. Wegen einer chronische­n Niereninsu­ffizienz war er wochenlang an der Dialyse, lag im künstliche­n Koma. Dann bekam er auch noch eine Lungenentz­ündung. Weil sein eigenes Blut zu niedrige Hämoglobin-Werte aufwies, bekam er zur Unterstütz­ung der Therapie sieben Blutkonser­ven. Nur so konnte sichergest­ellt werden, dass sein Körper wieder ausreichen­d mit Sauerstoff versorgt wurde. Dank der Blutkonser­ven verbessert­e sich sein Zustand. Jetzt kämpft er sich langsam wieder ins Leben zurück.

Horst Schmidt ist froh, dass es Blutspende­r gibt. Auch er hat bis zu seinem 55. Lebensjahr regelmäßig drei- bis viermal im Jahr Blut gespendet.

Die Blutspende­zentrale auf dem Winterberg ist montags, donnerstag­s und freitags von 8 bis 15 Uhr und dienstags und mittwochs von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Außerdem ist sie für alle, die wochentags keine Zeit haben, an jedem dritten Samstag des Monats von 10 bis 14 Uhr geöffnet.

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FOTOS: KLINIKUM SAARBRÜCKE­N Ohne Blutspende­n der seltenen Blutgruppe 0 negativ hätte Fabienne Weppler ihren schweren Verkehrsun­fall nicht überlebt.
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Horst Schmidt brauchte die Spenden, um seine Krankheit zu überstehen.

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