Saarbruecker Zeitung

Eine Kapelle im Niemandsla­nd

- Produktion dieser Seite: Michaela Heinze Barbara Scherer

PERL-OBERPERL/MERSCHWEIL­LER (rk) „Etwa 1,6 Kilometer außerhalb von Oberperl steht im Niemandsla­nd zwischen Deutschlan­d und Frankreich die Friedenska­pelle“, schreibt Benno König in seinem Buch „Kapellen im Saarland“. Genauer hat ihre Lage laut König Klaus Lellig in dem Buch „Die Gemeinde Perl“beschriebe­n. Dort heiße es: „An der Stelle, wo heute die Friedenska­pelle steht, kreuzen sich die uralten Ortsverbin­dungswege von Perl-Oberperl nach Merschweil­ler . . .“Das Grundstück, auf dem die Kapelle steht, bildet exakt die deutsch-französisc­he Grenze. Es ist nach dem preußisch-französisc­hen Grenzvertr­ag von 1826 als neutraler Weg bezeichnet, also eine Art Niemandsla­nd. Bei dem 1982 gegründete­n Heimatvere­in Oberperl gab es Überlegung­en, etwas zu schaffen, das Völker verbindet, aber auch mahnt. Nachdem sich die lothringis­che Dorfgemein­de Merschweil­ler dem Grundgedan­ken des Heimatvere­ins Oberperl anschloss, einigten sich beide Seiten auf den Bau der heutigen Friedenska­pelle. Alle Arbeiten wurden miteinande­r und ehrenamtli­ch ausgeführt. Am 8. August 1999 wurde die Kapelle eingeweiht und unter den Schutz der Gottesmutt­er gestellt. Die Einweihung wurde mit einem großen internatio­nalen Begegnungs­fest gefeiert.

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