Eine Kapelle im Niemandsland
PERL-OBERPERL/MERSCHWEILLER (rk) „Etwa 1,6 Kilometer außerhalb von Oberperl steht im Niemandsland zwischen Deutschland und Frankreich die Friedenskapelle“, schreibt Benno König in seinem Buch „Kapellen im Saarland“. Genauer hat ihre Lage laut König Klaus Lellig in dem Buch „Die Gemeinde Perl“beschrieben. Dort heiße es: „An der Stelle, wo heute die Friedenskapelle steht, kreuzen sich die uralten Ortsverbindungswege von Perl-Oberperl nach Merschweiller . . .“Das Grundstück, auf dem die Kapelle steht, bildet exakt die deutsch-französische Grenze. Es ist nach dem preußisch-französischen Grenzvertrag von 1826 als neutraler Weg bezeichnet, also eine Art Niemandsland. Bei dem 1982 gegründeten Heimatverein Oberperl gab es Überlegungen, etwas zu schaffen, das Völker verbindet, aber auch mahnt. Nachdem sich die lothringische Dorfgemeinde Merschweiller dem Grundgedanken des Heimatvereins Oberperl anschloss, einigten sich beide Seiten auf den Bau der heutigen Friedenskapelle. Alle Arbeiten wurden miteinander und ehrenamtlich ausgeführt. Am 8. August 1999 wurde die Kapelle eingeweiht und unter den Schutz der Gottesmutter gestellt. Die Einweihung wurde mit einem großen internationalen Begegnungsfest gefeiert.