Ermittlerinmit neuen Facetten
In den bisherigen „Tatort“- Episoden haben die Zuschauer noch nicht viel über das Privatleben von Kommissarin Julia Grosz (FranziskaWeisz) erfahren, die seit 2016 an der Seite von Thorsten Falke ( Wotan Wilke Möhring) ermittelt. Mit dem gestrigen Fall „Schattenleben“(20.15 Uhr, ARD) änderte sich dies. Die Geschichte tauchte nicht nur in Grosz’ Vergangenheit, sondern auch in die linksautonome Szene ein. Das Duo beschäftigte sich mit einer Reihe von Brandanschlägen, einer führte zum Tod der Frau eines Polizisten. Zudem ging es um das Verschwinden von Grosz’ Freundin Ela (Elisabeth Hofmann), die verdeckt in der linksautonomen Szene ermittelt hatte. Grosz schleuste sich ebenfalls dort ein, umEla zu finden, und fühlte sich bei der Truppe um Nana (Gina Haller) schon bald wohl. Man verfolgte gespannt das Zusammenspiel und die Dynamik zwischen den Figuren, FranziskaWeisz brachte Grosz’ zunehmende Zerrissenheit wunderbar zur Geltung, als sie mit Nana anbandelte. Kurze Einblicke in ihre Vergangenheit gaben der Ermittlerin zudem eine neue Facette. Falkes Ermittlungen hingegen rissen das an sich interessante – weil brisante – Thema Polizeigewalt an, nahmen aber nicht so viel Raum ein, wodurch dieser Aspekt leider etwas abfiel. Vielleicht wird dies ja in einem zukünftigen Fall noch einmal aufgegriffen. (cl)