Zwei Fälle von Gewalt gegen Polizisten in Saarbrücken
Kriminelle haben am Wochenende Polizisten heftig attackiert. Einmal auf den Saarwiesen und einmal vor einer Diskothek in der Innenstadt.
SAARBRÜCKEN (red) „Erhöhtes Einsatzaufkommen“meldet die Saarbrücker Polizei nach einem hektischen Frühsommerwochenende. Schlimm war der Samstag. Gegen 23.30 Uhr wurde eine aggressive Person auf den Saarwiesen unterhalb des Staatstheaters gemeldet. Sie suche Streit mit anderen Passanten. Polizisten sahen denn auch, wie ein 23-Jähriger einen Kontrahenten erst mit Worten provozierte und ihm dann mit der Faust ins Gesicht schlug. Die Polizisten brachten den Angreifer zu Boden, um ihn zu fixieren. Hierbei leistete der 23-Jährige „vehementen Widerstand“. Er soll versucht haben, einem Polizisten die Pistole aus dem Holster zu reißen. „Erhebliche Kraftanstrengung“war offenbar nötig, um das zu verhindern. Begleiter des Mannes versuchten, die Beamten zu stören und den 23-Jährigen zu befreien. Ein 25-Jähriger sei „äußerst aggressiv und provokant“gewesen und habe auf die Beamten eingeschlagen.
Beim Versuch, den 25-Jährigen ebenfalls zu fixieren, leistete auch er „vehementen Widerstand“, sodass die Polizisten eine Elektroschockwaffe einsetzten. Während des Einsatzes wurde ein Polizeibeamter durch einen Schlag ins Gesicht leicht verletzt. Mehrere Schaulustige filmten den Ermittlern zufolge den Einsatz mit ihren Smartphones.
Die beiden Hauptverdächtigen wurden schließlich in die Dienststelle gebracht. Dort leiteten die Polizisten Strafverfahren wegen Körperverletzung sowie Widerstand und tätlichem Angriff gegen Vollstreckungsbeamte ein.
Der nächste schwere Zwischenfall folgte am Sonntag gegen 5.30 Uhr. Ein Mann wütete vor einer Diskothek in der Bahnhofstraße. Beim Eintreffen der Polizisten schlug der „erheblich“alkoholisierte Mann mit den Fäusten auf die Motorhauben der Streifenwagen. Da der Mann nicht auf die Appelle der Polizisten reagierte, fixierten sie ihn gegen dessen „erheblichen“Widerstand. Nur unter „äußerster Kraftanstrengung“gelang es den Polizisten, den Mann in die Dienststelle zu bringen.
Wegen seines Alkoholpegels und zur Verhinderung weiterer Straftaten nahmen sie ihn vorerst in Gewahrsam und leiteten ein Verfahren wegen des Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte ein. Die Identität des Beschuldigten ist noch nicht geklärt. Er führte keine Ausweise mit sich und machte keine Angaben zu seiner Person. Nach Absprache mit der Staatsanwaltschaft Saarbrücken ist wegen Fluchtgefahr beim Amtsgericht Saarbrücken ein Antrag auf Erlass eines Haftbefehls gestellt. Ein Richter wird nun rasch darüber entscheiden.