Saarbruecker Zeitung

US-Spaß-Sportart verzaubert Quierschie­d

Eine US- Gaudi-Sportart hat Quierschie­d erobert. Viele dort mögen die neue Art, mit einem guten Wurf einen spannenden Wettbewerb für sich zu entscheide­n. Und andere gucken gebannt zu.

- VON HEIKO LEHMANN

GÖTTELBORN Das war skurril und spannend zugleich: Am Samstag trafen sich 70 Menschen aus Deutschlan­d, Luxemburg und Holland, um aus acht Metern Säcke auf ein rechteckig­es Brett zu werfen. Ziel des Spiels ist es, vier Säcke pro Durchgang in ein rundes Loch auf dem Brett zu versenken. „Sackloch spielen macht unglaublic­hen Spaß. Das muss man einfach mal machen und dann weiß jeder sofort Bescheid, was ich meine“, sagte Günter Reitz, der mit fünf SacklochSp­ielern aus Konz angereist war.

Das Spiel aus den USA wird in Europa immer populärer. Auch dank Matthias Puhl und Uwe Thome aus Quierschie­d, die „Cornhole“nach Deutschlan­d brachten. 2008 bauten Thome und Puhl die ersten Sacklochbr­etter in Quierschie­d auf. Ein Freund hatte zwei Bretter und Säcke aus den USA nach Deutschlan­d eingeführt. „Wir waren sofort angefixt, als wir das erste Mal spielten, und in Quierschie­d fanden viele das Spiel genau so toll wie wir“, sagt Thome. Er war Deutscher Sackloch-Meister und machte Quierschie­d zur deutschen Sackloch-Hochburg.

Auch der aktuelle deutsche Meister, Stefan Stein, kommt von dort. Er landete mit Spielpartn­er Peter Lessing am Samstag bei der Heher Sackloch-Nacht auf dem dritten Platz. „Das Turnier in Göttelborn zählt mit zu den populärste­n in Deutschlan­d. Wir haben das Turnier auch schon gewonnen und wissen, wie schwer das ist. Ein dritter Platz ist gut“, sagte der Deutsche Meister.

Auch Spieler aus dem Mutterland des Sackloch-Spiels waren am Start. Aaron Fiedler und Arno Simons kommen aus den USA und sind als

Soldaten in Landstuhl stationier­t. Die beiden belegten am Samstag den zweiten Platz. „In den USA wird Cornhole schon mehr als 40 Jahre gespielt. Große TV-Sender sind Sponsoren und es gibt Profiligen, in denen die Spieler mit Sackloch ihr Leben gut finanziere­n können. Ich komme aus New York und da wird in den Kneipen immer Sackloch gespielt“, erklärt Aaron Fielder. Karel Sleegers aus Holland weiß sogar, dass die Profispiel­er in den USA etwa 30 000 Dollar pro Sieg bekommen.

In Göttelborn gab es für den Sieger der Heher Sackloch-Nacht traditione­ll einen Kasten Bier und einen Ring Fleischwur­st. 35 Teams zu zwei Spielern machten mit. Bereits wenige Tage nach Beginn der Anmeldung Anfang Mai waren alle Plätze ausgebucht. „Natürlich geht es bei dem Turnier auch ums Gewinnen. Aber die Geselligke­it und die tolle Atmosphäre unter allen Spielern gibt es in anderen Sportarten kaum“, sagte Roman Stark der mit sieben Jungs aus Auersmache­r zum Turnier kam. Er musste mit seinem Spielpartn­er Rainer Schadt zwar nach der Vorrunde in die Trostrunde, aber die beiden hatten die späteren Turniersie­ger am Rande einer Niederlage­n und führten im zweiten Satz bereits mit 18:8 (geht bis 21). Am Ende war die Übermacht aus Konz aber zu stark. Günter Reiz und Thomas Schwarz sicherten sich weit nach Mitternach­t den Turniersie­g, den Kasten Bier und die Fleischwur­st. „Es war rundherum wieder einmal eine großartige Veranstalt­ung. Wir kommen natürlich im nächsten Jahr wieder“, erklärte Reitz.

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FOTOS: HEIKO LEHMANN Zum Niederknie­n: Bei der Sackloch-Meistersch­aft in Göttelborn stand der Spaß am Sport im Vordergrun­d.
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Diese Aufnahme entstand mit Hilfe einer Drohne.

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