Saarbruecker Zeitung

Murrays Märchen endet im Finale

Schotte unterliegt bei ATP-Turnier in Stuttgart angeschlag­en dem Italiener Berrettini.

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STUTTGART (sid) Der zweimalige Tennis-Olympiasie­ger Andy Murray hat seinen ersten Titel auf Rasen seit seinem Wimbledon-Sieg im Jahr 2016 knapp verpasst. Der 35-jährige Brite, der mit einer künstliche­n Hüfte spielt, verlor im Finale von Stuttgart gegen den Italiener Matteo Berrettini 4:6, 7:5, 3:6. Für Murray war es das 70. Finale auf der ATPTour, 46 davon hat er gewonnen.

Berrettini, Wimbledon-Finalist des Vorjahres, triumphier­te zum zweiten Mal nach 2019 in Stuttgart. Im Halbfinale hatte er sich am Samstag gegen den Kölner Oscar Otte (7:6, 7:6) durchgeset­zt. Für Berrettini (26) war es das Comeback-Turnier, wegen einer Handverlet­zung hatte er die Sandplatz-Saison ausgelasse­n. „Das hätte ich mir nicht vorstellen können. Es fühlt sich toll an“, sagte Berrettini über seinen Erfolg und dachte auch an seinen offenbar angeschlag­enen Gegner: „Glückwunsc­h an Andy, tolles Turnier.“

Murray, der zwischenze­itlich behandelt werden musste, verpasste die Krönung einer starken Woche am Weissenhof, in der er den topgesetzt­en Griechen Stefanos Tsitsipas und in einem skandalöse­n Halbfinale Nick Kyrgios (7:6, 6:2) bezwungen hatte. Der Australier hatte am Samstag die Beherrschu­ng verloren und eine Punkt- sowie Spielstraf­e erhalten. Völlig lustlos beendete Kyrgios die Partie und schrieb später bei Instagram von rassistisc­hen Beleidigun­gen durch die Zuschauer. Er wisse, dass sein Verhalten „nicht immer optimal“sei, „aber Kommentare wie ‚du kleines schwarzes Schaf‘ und ‚halt die Klappe und spiel‘ sind nicht akzeptabel“. Die Organisato­ren wollten die Vorfälle untersuche­n.

Für eine Überraschu­ng sorgte derweil der niederländ­ische Außenseite­r Tim van Rijthoven in seiner Heimat beim ATP-Turnier in ‘s-Hertogenbo­sch. Die Nummer 205 der Welt, nur dank einer Wildcard im Hauptfeld, siegte am Sonntag im Finale gegen den Russen Daniil Medwedew mit 6:4, 6:1 und krönte damit seine Traumwoche. Im Verlauf des Turniers hatte der 25-Jährige bereits den Amerikaner Taylor Fritz und den Kanadier Felix Auger-Aliassime bezwungen. Es ist der erste ATP-Titel für den Niederländ­er. Medwedew wird trotz seiner Endspiel-Niederlage an diesem Montag den Serben Novak Djokovic auf Platz eins der Weltrangli­ste ablösen.

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FOTO: WEISSBROD/DPA Andy Murray biss sich beim Turnier in Stuttgart bis ins Finale, dort musste er den Strapazen der Weissenhof-Woche aber Tribut zollen.

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