Migration neu erzählen
Arte zeigt, vor welche Probleme Menschen in Afrika in der heutigen Zeit gestellt werden.
SAARBRÜCKEN (ry) Migration erzählen, aber diesesMal aus afrikanischer Perspektive – das hat sich das Projekt„Generation Africa“zur Aufgabe gemacht. Junge Filmtalente machen sich auf die Suche nach der Geschichte ihrerWurzeln, sprechen von Vertreibung und Flucht, von Heimat und dem Ankommen in der Fremde. Was motiviert junge Menschen, zu gehen oder zu bleiben? Insgesamt 25 Dokumentarfilme entstanden für die Reihe, viele davon längst preisgekrönt. Sie bieten einfühlsame, mitreißende und überraschende Innenansichten von afrikanischen Filmemacherinnen und Filmemachern. An zweiAbenden zeigtARTE eineAuswahl, die restlichenWerke werden online bereitgestellt.
Den Auftakt macht heute um 20.15 Uhr der Dokumentarfilm „Lagos – Tanger: Reise ohne Rückfahrschein“von Ike Nnaebue. Auf der gleichen Route, die er als 18-Jähriger genommen hatte, um Europa zu erreichen, reist der Regisseur über 20 Jahre später erneut von Nigeria über Benin, Burkina Faso, Togo, Mali und Mauretanien bis nach Tanger in Marokko. Auf seinemWeg begegnet er Männern und Frauen, die von einem anderen Leben in Afrika oder Europa träumen – allen Gefahren und Hindernissen zum Trotz. Der Film gibt Einblicke in die Schicksale dieser Migrantinnen und Migranten, die von ihren Ängsten und Hoffnungen, ihrem Zorn und ihrer Verzweiflung berichten. Vor allem aber zeigt er, warum diese Menschen weg wollen: von familiärem Druck über Arbeitslosigkeit, durch die Pandemie zugespitzte wirtschaftliche oder gesellschaftliche Notlagen bis hin zur Sehnsucht nach Freiheit.
Um 21.50 Uhr dreht sich der Beitrag „Die letzte Zuflucht“dann um die Stadt Gao. Diese befindet sich am Tor zur Sahara. Jedes Jahr durchqueren Tausende Männer und Frauen aus ganz Afrika die malische Stadt. Viele von ihnen machen Halt in einem Haus, das der einzige Anlaufpunkt fürMigrantinnen und Migranten auf dem Weg nach Europa ist und auch jenen Zuflucht bietet, die wieder zurück müssen. In dem Haus werden sie betreut, beraten und vor Gefahren gewarnt. Wie eine fragile Festung trotzt es der Wüste, die den FlüchtendenTräume und Albträume einflüstert.
Um 22.45 Uhr thematisiert die Dokumentation „Neue Boote, leere Netze“das Dorf Tombo in Sierra Leone, dessen Bewohner vom Fischfang leben. Doch nun wird ihre Existenz durch die Ankunft chinesischerTrawler bedroht. Zum Abschluss behandelt der Beitrag „Rückkehr ins Land meiner Mutter“ab 23.35 Uhr die schwierige Lage im Südsudan.
Schwerpunkt: Generation Africa, ab 20.15 Uhr, Arte