Saarbruecker Zeitung

Mancini setzt bei Neuaufbau auf „junge Wilde“wie Gnonto

Neue Gesichter sollen Italien zu altem Glanz führen.

-

MÜNCHEN (sid) Die Fans des FC Zürich lieben ihren Willy. So sehr, dass sie ihm mit einem eigenen Song huldigen. „Dribbling, Schuss, Goal, Pronto!“, fordern sie darin von Wilfried Gnonto. Und der 18 Jahre alte Außenstürm­er liefert. Aber nicht nur im Verein. Sondern vor allem bei der italienisc­hen Nationalma­nnschaft. „Vom Maskottche­n zum Star“, schwärmte La Repubblica von Gnonto, der als Sinnbild für den Neuaufbau mit jungen und frischen Gesichtern beim FußballEur­opameister steht.

Nach der verpassten WM-Qualifikat­ion läuft bei den Italienern unter Trainer Roberto Mancini momentan ein Neustart – und dieser klappt in der Nations League bisher bestens. Mit fünf Punkten führt der ungeschlag­ene Europameis­ter die Gruppe A3 nach drei Spielen an, am Dienstag (20.45 Uhr/ZDF) wartet in Mönchengla­dbach nach dem 1:1 im Hinspiel der zweite Vergleich mit der DFB-Elf – und Mancini wird wieder auf seine jungen Wilden vertrauen. „Wir müssen unsere Mannschaft so zusammenst­ellen, dass sie es verkraften kann, wenn in zwei oder vier Jahren wichtige Spieler fehlen werden“, sagte Mancini, der sich mit seinem neuen Team auch beim 2:1 gegen Ungarn und 0:0 in England gut aus der Affäre gezogen hatte.

Vor allem der Abgang des Kapitäns und Abwehrchef­s Giorgio Chiellini wiegt beim viermalige­n Weltmeiste­r schwer. Aber Mancini lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Der Schock nach dem WMPlayoff-Aus gegen Nordmazedo­nien ist weitgehend verdaut, das deftige 0:3 in der „Finalissim­a“gegen Südamerika-Champion Argentinie­n abgehakt. Bis zur Qualifikat­ion zur Europameis­terschaft 2024 ist noch viel Zeit, durch die verjüngte Mannschaft ergebe sich eine „neue und positive Perspektiv­e. Ich habe keine Zweifel daran, dass wir wieder nach oben kommen werden“, gibt sich Mancini kämpferisc­h.

Dabei helfen soll unter anderem Gnonto. Der 18-Jährige mit ivorischen Wurzeln war über Inter Mailand nach Zürich gekommen, wo er von Meistercoa­ch André Breitenrei­ter behutsam aufgebaut wurde. Bei seinem Länderspie­ldebüt gegen Deutschlan­d glänzte der flinke 1,70 Meter kleine Mann bereits mit einer Vorlage, gegen Ungarn spielte er durch. Es sei alles „sehr schnell gegangen“, betonte Gnonto, der wie die anderen jungen Spieler zu schätzen weiß, welche Chance Mancini ihm eröffnet: „Bei der Nationalma­nnschaft zu sein, ist ein Privileg.“

 ?? FOTO: MEDINA/AFP ?? Der erst 18 Jahre alte Wilfried Gnonto gab vor zehn Tagen gegen Deutschlan­d sein Debüt für Italien.
FOTO: MEDINA/AFP Der erst 18 Jahre alte Wilfried Gnonto gab vor zehn Tagen gegen Deutschlan­d sein Debüt für Italien.

Newspapers in German

Newspapers from Germany