Hitze und Brandgefahr: Extremwetter im Saarland
Das Saarland steht bereits Mitte Juni vor extrem heißen Tagen. Der Wetterdienst warnt vor allem vor Grasland-Bränden. In Frankreich herrscht schon Hitzealarm.
SAARBRÜCKEN (ulb/dre/afp) Der Nachbar Frankreich erlebt in diesem Frühling bereits die früheste Hitzeperiode seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Nun erwartet auch das Saarland ein Wochenende mit Rekord-Temperaturen und erhöhter Gefahr von Wald- und Grasbränden. Der Deutsche Wetterdienst sagt die bisher heißesten Tage des Jahres und womöglich die höchste je gemessene Temperatur im kalendarischen Frühling voraus. Für das Gebiet Rheinland-Pfalz/Saarland seien
Höchstwerte bis zu 38 Grad möglich, so die Forscher. Der höchste je im Saarland laut DWD gemessene JuniWert stammt mit 37,3 Grad aus dem Jahr 2019 – aber zwei Wochen später.
Hitze und Trockenheit sorgen dabei schon jetzt für erhöhte Brandgefahr. Am Samstag erreicht sie laut DWD in Wäldern im gesamten Saarland die zweithöchste Stufe. Der „Graslandfeuerindex“steigt dann in der südlichen Hälfte des Saarlandes sogar auf den maximalen Wert. Die Stadt Saarbrücken sprach vor diesem Hintergrund bereits bis auf Weiteres ein Grillverbot auf öffentlichen Flächen aus. Durch Funkenflug könne es schnell zu Bränden kommen, hieß es. Allerdings wies das Saar-Umweltministerium zuletzt auf die „satte Vegetation“hin, die die Brandgefahr verringere. Dennoch sei der Saarforst in Bereitschaft. Das Ministerium forderte die Bürger zu „besonnenem Verhalten auf“.
Frankreich leidet bereits seit Dienstag unter der aus Nordafrika kommenden Hitzewelle. Der Wetterdienst Météo France rief für Donnerstag in 23 der 101 Départements die Alarmstufe Orange aus. Am Mittwoch waren im Süden des Landes bereits Temperaturen zwischen 30 und 35 Grad gemessen worden. Am Samstag sollen es dort über 40 Grad werden.
adRkhm (dpa) Der Deutsche Hausärzteverband hält das Offenhalten der Corona-Impfzentren im Sommer für verzichtbar. „Die Impfzentren stehen deutschlandweit leer“, sagte Verbandspräsident Ulrich Weigeldt den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. „Weswegen sie jetzt den gesamten Sommer weiterbetrieben werden sollen, erschließt sich überhaupt nicht.“Das koste viel Geld, das woanders dringend gebraucht werde. „Die Hausärzte haben bewiesen, dass die Impfungen in den Praxen am besten aufgehoben sind.“Mit Blick auf Bezirke oder Regionen mit niedrigen Impfquoten seien in der Vergangenheit zudem vielerorts gute Erfahrungen mit mobilen Impfteams gemacht worden. „Das ist ein Modell, das sicherlich auch im Hinblick auf den Herbst Sinn ergibt.“
Die Infektionen mit dem Coronavirus hatten in Deutschland zuletzt wieder deutlich zugenommen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach spricht von einer Sommerwelle und rechnet mit wenig Entspannung in den kommenden Wochen. Der SPD-Politiker hatte gesagt, er halte „vierstellige Inzidenz-Zahlen für möglich“. Zwar gebe es keinen Grund zur Panik, allerdings würden nach steigenden Zahlen künftig auch die der Todesfälle wieder zunehmen. Das Gesundheitsministerium arbeitet an einer Impfkampagne für die kommenden Monate.
Der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen riet dazu, die Empfehlungen zu Boosterimpfungen zu überprüfen. „Ich halte es vor dem Hintergrund neuer wissenschaftlicher Daten für erforderlich, dass wir in Deutschland die Empfehlungen zur zweiten Auffrischungsimpfung noch einmal prüfen und gegebenenfalls rechtzeitig ausweiten“, sagte Dahmen. So könnten auch Menschen, die jünger als 70 Jahre seien und gerade auch diejenigen mit Risikofaktoren, vor dem Herbst ein weiteres Impfangebot sowohl gegen Corona als auch gegen Influenza bekommen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt den zweiten Booster bislang nur für Teile der Bevölkerung, unter anderem für Menschen ab 70 Jahren, Personal in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen sowie Menschen mit Immunschwäche.
Im Frühjahr und Sommer, wenn viele Aktivitäten draußen stattfinden, waren die Fallzahlen im bisherigen Pandemie-Verlauf stark heruntergegangen. Experten verweisen zur aktuellen Entwicklung auf den ansteckenderen Untertyp BA.5 der Omikron-Virusvariante, der zuletzt in Deutschland zulegte. Zudem waren im vergangenen Sommer CoronaAlltagsauflagen wie Maskenpflichten in Kraft. Jetzt sind staatliche Vorgaben weitgehend weggefallen.
Grünen-Experte Dahmen mahnte: „Wenn wir unvorbereitet in den Herbst gehen ohne ein breit angelegtes Programm für Auffrischungsimpfungen und ohne eine Rechtsgrundlage, die wirkungsvolle Maßnahmen wie Maskenpflicht in Innenräumen möglich macht, dann müssen wir befürchten, dass es insbesondere in den hochbetagten Altersgruppen nochmals viele Todesfälle zu beklagen geben könnte.“Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) sagte in der ARD-Talkshow „Maischberger“laut Mitteilung: „Es muss sich niemand Sorgen machen. Wir haben nach geltendem Recht alle Instrumente, über die gesprochen wird.“Er verwies demnach insbesondere auf die sogenannte Hotspot-Regelung.