Ein naturbelassenes Gartenparadies
Im großen Garten von Kristin Schulte in Köllerbach gibt‘s viel zu entdecken – zu sehen am Tag des offenen Gartentors.
PÜTTLINGEN „Wenn man seinen Garten zeigt, dann zeigt man was von sich selbst. Das bedarf keiner Bewertung, schließlich ist der Garten ein Stück eigener Lebensraum“, erklärt Kristin Schulte auf dem Weg in ihre große Anlage. Das etwa 2500 Quadratmeter große Grundstück liegt rund um das im Jahr 1930 erbaute Haus in der Brunnenstraße im Püttlinger Stadtteil Köllerbach – und kommt sehr naturnah daher.
Die großen Bäume, die hohen Wiesen, all das sorgt dafür, dass es sich hier auch an heißen Tagen gut aushalten lässt. Seit rund 20 Jahren sorgt sich Kristin Schulte um den Garten. Viele kleine „Basteleien“, wie sie die Upcycling-Ideen nennt, die für zahlreiche Farbtupfer im üppigen Grün sorgen, haben seither ihren Platz im Garten gefunden. Vor allem Plastikdeckel in den unterschiedlichsten Farben und Größen verarbeitet die Gartenbesitzerin zu Windspielen und Dekorationen.
Mittlerweile gesellen sich zu ihren selbstgestalteten Zierstücken auch die Ideen ihres Lebensgefährten Angelo Valentini. „Manchmal werde ich beim Gang durch den Garten überrascht“, verrät Schulte. Das, was vom Lebenspartner oder ihr hingestellt oder -gehängt wurde, betont sie, macht der oder die andere nicht weg, das ist Gesetz. Einig sind sich die beiden auch darüber, dass die Wiese nur an bestimmten Stellen regelmäßig gemäht wird, die übrigen Flächen lediglich zweimal im Jahr – das freut Schmetterlinge und andere Insekten.
„Ein Garten muss Freude machen, Ausgleich sein, keine Arbeit“, erklärt Kristin Schulte unter den alten Obstbäumen, die gerade jetzt für angenehme Kühle und ausreichend Schatten sorgen. Die Bäume dürfen bei ihr auch stehen bleiben, wenn sie teilweise abgestorben sind. „Gerade diese Bäume sind Lebensraum für sehr viele Tiere. Wir haben hier Eichhörnchen, Igel, Insekten, Vögel und vieles mehr. Die Lebensräume für unsere Tiere werden immer weniger, immer mehr wird versiegelt, daher ist es so wichtig, den Garten so naturbelassen wie möglich zu gestalten“, betont sie.
Neben den vielen bunten Windspielen sorgen aktuell die reifen Johannisbeeren für Farbakzente. An den Beerensträuchern entlang gelangen die Gartenbesucher in den „ordentlichen“Teil des Gartens. Hier hat Angelo Valentini sein Gemüse in großen Gefäßen – der Schnecken wegen – angepflanzt. „Ich mag das Chaos, er die Ordnung. Ich glaube, wir ergänzen uns da sehr gut“, lacht Kristin Schulte. Unkraut jäten, das kommt für die Gartenbesitzerin nur in Ausnahmefällen vor. „Ich mache nur raus, was ich kenne und an dieser Stelle absolut nicht möchte. Meistens gebe ich aber einer Pflanze die Chance, stehen zu bleiben“, sagt sie.
Gartenabfälle aller Art, da sind sich die beiden einig, bleiben auf dem Gelände, weggefahren wird nichts. Und auch im Gartenmarkt ist das Paar eher selten zu finden, gekaufte Blumen für die Blumenkübel, verrät Schulte, findet man bei ihr nicht. Lauschige Plätzchen gibt es gleich mehrere, neben dem Wintergarten, der auch an Regentagen Schutz bietet, lädt eine überdachte Terrasse mit Blick auf den Teich zum Verweilen ein. Urlaubsgefühle kommen im Hof auf, auch hier sorgen viele Pflanzen für eine Wohlfühlatmosphäre. „Wenn wir mit dem Auto die Einfahrt runterkommen, dann freue ich mich jedes Mal, zu Hause anzukommen“, sagt Kristin Schulte. Seit einigen Jahren schon beteiligen sich die beiden am „Tag der offenen Gartentür“, allerdings machen sie immer auch mal Pause, um dann