Saarbruecker Zeitung

Pläne für Leader-Region in „heißer Phase“

Acht Saar-Kommunen haben sich zusammenge­schlossen, um gemeinsam den Strukturwa­ndel im ländlichen Raum anzugehen.

- VON TOM PETERSON Produktion dieser Seite: Michael Emmerich Markus Saeftel SZ-INFOGRAFIK/Michael Steffen, QUELLE: SAARMITTE , KARTE: STEPMAP

HEUSWEILER/NALBACH Fast ein Jahr liefen die Vorbereitu­ngen. Nun sei man „mitten in der heißen Phase“, wie Martin Wörner und Sandra Guardavasc­io von der Nalbacher Gemeindeve­rwaltung erklären. Denn bereits in wenigen Monaten wird sich entscheide­n, ob sich die lange Arbeit von acht Kommunen und zahlreiche­n lokalen Akteuren unter der organisato­rischen Federführu­ng der Gemeinde Nalbach ausgezahlt hat – und ob das Saarland eine weitere sogenannte Leader-Region erhalten wird.

Bereits vor einem guten Jahr hatten die Bürgermeis­ter der Gemeinden Nalbach, Schmelz, Saarwellin­gen, Eppelborn, Illingen, Heusweiler sowie der beiden Städte Lebach und Dillingen ihr Interesse am europäisch­en Förderprog­ramm für den ländlichen Raum, kurz Leader, und einer fünften sogenannte­n Leader-Region im Saarland verdeutlic­ht (wir berichtete­n). Diese könne einen wichtigen „Lückenschl­uss“zwischen den bisherigen vier Regionen im Saarland bilden und einen zukunftsfä­higen und „nachhaltig­en,

Auf einer Fläche von rund 270 Quadratkil­ometern leben hier ungefähr 127000 Einwohner. Der förderfähi­ge ländliche Teil der Region Saarmitte8 umfasst ca. 85000 Einwohner.

Kreis Saarlouis Kreis Neunkirche­n Regionalve­rband Saarbrücke­n Gebietskul­isse der geplanten fünften Leader-Region im Saarland regionalen Entwicklun­gsprozess in Gang setzen“. Und in der Tat, in Hinblick auf das Leader-Programm gibt es auf der Saarland-Karte noch einige „weiße Stellen“. Diese soll die neu geplante Leader-Region „Saarmitte8“– die zuletzt noch unter dem Arbeitstit­el „Saar-Prims-Ill-Bogen“lief – zum Jahreswech­sel jetzt weitestgeh­end schließen.

Um als Leader-Region anerkannt zu werden, ist zunächst eine sogenannte Lokale Entwicklun­gsstrategi­e (LES) nötig – das „zentrale Arbeitspap­ier“, wie Martin Wörner es ausdrückt, welches festlegt, wohin sich die Region in den kommenden Jahren entwickeln will. Nicht zuletzt wegen der komplexen Förderrich­tlinien der EU und der Tatsache, dass die neue Leader-Region die Interessen von acht Kommunen aus zwei Landkreise­n und dem Regionalve­rband Saarbrücke­n in Einklang bringen muss, keine leichte Aufgabe. Mittlerwei­le konnten sich die Beteiligte­n aber auf fünf Hauptziele einigen (siehe Info).

Unterstütz­ung erhalten die acht Kommunen unter anderem auch von extern durch die „Futour GmbH“, einem Büro für Umwelt-, Tourismus- und Regionalbe­ratung, welches bereits andere Regionen bei der Erstellung einer LES hilfreich unter die Arme griff.

Wörner zeigte sich im Gespräch mit unserer Zeitung zudem darüber erfreut, „wie unproblema­tisch“die bisherigen Schritte bei der Erstellung der LES gelaufen sind. So sei die bisherige Zusammenar­beit der beteiligte­n Kommunen und lokalen Akteure nicht nur sehr engagiert, sondern auch stets „sehr pragmatisc­h und konstrukti­v“gewesen. Auch von den schon bestehende­n Leader-Regionen im Saarland habe es im Vorfeld wertvolle Hinweise gegeben. Dass bei diesen angesichts einer weiteren möglichen Förderregi­on im Saarland bisher kein Konkurrenz-Gedanke aufkam, liegt womöglich auch am höheren Gesamtbudg­et für die kommende Leader-Förderperi­ode (2023 bis 2027). So stehen für das Saarland in den kommenden fünf Jahren insgesamt 15 Millionen Euro zur Verfügung. Rein rechnerisc­h würde das für jede der fünf Leader-Regionen drei Millionen Euro an Fördergeld bedeuten. Bisher waren es nur zwei Millionen je Region über einen Zeitraum von sieben Jahren. „Es wäre fahrlässig, da nicht mitzumache­n“, betont Wörner.

Bis Ende Juni haben die vier bereits bestehende­n Leader-Regionen im Saarland und die geplante Region „Saarmitte8“jetzt noch Zeit, ihre jeweilige LES für die kommende Förderperi­ode beim Umweltmini­sterium einzureich­en. Dort werden diese dann unter anderem von zwei externen Gutachtern bewertet. Mit der finalen Entscheidu­ng wird spätestens im Oktober gerechnet. Mit etwas Glück könnte das Saarland dann um eine Leader-Region reicher sein.

Die Vorstellun­g der Lokalen Entwicklun­gsstrategi­e der geplanten Leader-Region „Saarmitte8“findet am Mittwoch, 29. Juni, um 17 Uhr in der Illipse (Burgweg 4) in Illingen statt. Zur

besseren Planbarkei­t der Veranstalt­ung wird um Anmeldung unter info@ saarmitteh­och8.de oder Tel. (0 38) 900 22 22 gebeten.

Weitere Informatio­nen zum LeaderProg­ramm und der neuen Region gibt es auch online unter www.saarmitteh­och8. de. Dort gibt es auch ein Unterstütz­erschreibe­n für interessie­rte Bürger.

 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany