„Wir müssen uns in allen Bereichen steigern“
Drittliga-Aufsteiger SV Elversberg startet mit Trainingsauftakt in die Vorbereitung auf die neue Saison. Zwei Neue sollen noch kommen.
FRIEDRICHSTHAL Horst Steffen ruft über den Platz des Stadions am Franzschacht in Friedrichsthal. „Wer anspielbar ist, läuft sich frei. Und wer nicht anspielbar ist, der orientiert sich an den Gegenspielern im direkten Umfeld, um bei Ballverlust direkt attackieren zu können“, gibt der Trainer der SV Elversberg als Anweisung. Eine klare und einfache Ansage, die einen großen Inhalt hat. „Wir müssen intelligenter spielen und noch viel mehr ins Detail gehen. In der 3. Fußball-Liga ist das Niveau deutlich höher als in der Regionalliga. Und deshalb müssen wir uns in allen Bereichen steigern“, erklärt Steffen am Donnerstagnachmittag auf dem Trainingsgelände in Friedrichsthal.
Acht Jahre lang hatte die SVE fast schon verzweifelt versucht, aus der Regionalliga herauszukommen. In der vergangenen Saison klappte es dann. „Der Aufwand, den man für einen Aufstieg betreiben muss, ist echt Wahnsinn. Eine Garantie hat man nie. Und am Ende des Tages braucht man auch etwas Glück. Wir wollen uns in der 3. FußballLiga etablieren. Und wir haben alle vollstes Vertrauen in diese starke Mannschaft und das Trainerteam“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Frank Holzer, der dem Geschehen vom Rand aus zuschaute.
Eher zusehende Rollen hatten auch Stürmer Kevin Koffi, Spielmacher Israel Suero und Mittelfeldspieler Felix Müller. Alle drei liefen lockere Runden und machten Übungen mit den Physiotherapeuten. Die drei sind nicht verletzt, sondern bekommen nach der harten vergangenen Saison noch eine Woche Zusatzpause ohne große Belastung. Voll im Training waren dagegen schon am Donnerstag die drei Neuzugänge Jannik Rochelt (23 Jahre, Mittelfeldspieler, SSV Ulm), Tobias Mißner (22, linker Verteidiger, FSV Mainz II) und Marcel Correia (33, Innenverteidiger, SC Paderborn).
Correia gab gleich im ersten Trainingsspiel Anweisungen an seine Vorderleute. „Ich wurde mit 19 Jahren beim 1. FC Kaiserslautern II schon Kapitän und gebe eigentlich seit dieser Zeit Anweisungen. Als Innenverteidiger ist das auch deine Aufgabe. Ich bin sehr positiv überrascht. Ich komme hier in eine völlig intakte Mannschaft“, sagte Correia und freute sich.
Mindestens zwei Neuzugänge möchte die SVE noch verpflichten: einen rechten Außenverteidiger und einen Stürmer. SVE-Sportdirektor Ole Book musste bei der Frage, wie schwer es ist, in der 3. Liga einen passenden Stürmer zu verpflichten, kurz überlegen. „Ich überlege gerade, was generell die schwerste Aufgabe im Leben ist“, scherzte der 36-Jährige und wurde dann ernst. „Wir haben mit Kevin Koffi, Valdrin Mustafa und Luca Schnellbacher drei sehr starke Stürmer im Kader. Wenn wir noch einen Stürmer holen, dann muss er mindestens dieses Niveau haben und dann auch noch bezahlbar sein. Wir werden keinen holen, nur damit wir einen holen“, sagte Book.
Der Königstransfer der SVE ist neben Correia definitiv der zentrale Mittelfeldspieler Carlo Sickinger. „Eigentlich fühle ich mich gar nicht als ein Neuzugang. Ich bin ja schon ein halbes Jahr hier und freue mich, dass ich jetzt ganz da bin“, meinte der 24-jährige Sickinger, der bislang vom Zweitligisten SV Sandhausen nur ausgeliehen war und zum absoluten Leistungsträger wurde. Er hat nun in Elversberg bis Sommer 2024 unterschrieben.
Ein weiterer Neuzugang ist David Pietrzyk, der als dritter Co-Trainer von Drittligist Viktoria Köln ins Saarland kommt. Das erste Testspiel bestreitet die SVE am Samstag, 25. Juni, um 14 Uhr gegen den West-Regionalligisten Borussia Mönchengladbach II. Der Austragungsort der Partie steht noch nicht fest.