Saarbruecker Zeitung

Flugbetrie­b am Hahn soll auch im Juli weitergehe­n

- Produktion dieser Seite: Manuel Görtz Vincent Bauer

LAUTZENHAU­SEN/FRANKFURT (dpa) Der insolvente Hunsrück-Airport Hahn will auch im Juli seinen Flugbetrie­b fortsetzen. Das teilte ein Sprecher des Frankfurte­r Insolvenzv­erwalters Jan Markus Plathner mit. Auch die Löhne und Gehälter der rund 430 Hahn-Beschäftig­ten würden weitergeza­hlt. Zum Sommerflug­plan sei neues Personal angeworben worden, dennoch könne es wie auch an anderen Flughäfen in Stoßzeiten zu Verzögerun­gen kommen.

Ende Mai hatte der Flughafen bekannt gegeben, trotz Insolvenz neue Mitarbeite­r zu suchen. Im Betriebs- und im Bodenverke­hrsdienst sollten jeweils mehrere Beschäftig­te eingestell­t werden. Gesucht wurden auch ein Fluglotse und ein Controller, weitere Experten und zwei Auszubilde­nde. Der Sprecher des Insolvenzv­erwalters erklärte damals, dass seit Jahresbegi­nn schon sechs neue Mitarbeite­r in verschiede­nen Bereichen eingestell­t worden seien. „Der Flugbetrie­b am Flughafen FrankfurtH­ahn hat sich sowohl in der Passage als auch in der Fracht positiv entwickelt“, teilte der Sprecher weiter mit. In Flughafenk­reisen hieß es, das in der Corona-Entspannun­g und im Frühling anziehende Geschäft ermögliche die Neueinstel­lungen trotz der Insolvenz. Laut dem Flughafenv­erband ADV ging der Hahn-Frachtumsc­hlag im ersten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahresz­eitraum noch zurück. Die Zahl der Passagiere nahm nach der Aufhebung von Corona-Beschränku­ngen extrem zu, lag aber noch merklich unter dem Wert des ersten Quartals 2019 vor der Pandemie.

Der Hunsrück-Airport hatte im Oktober 2021 Insolvenz angemeldet. Der inzwischen ebenfalls angeschlag­ene chinesisch­e Konzern HNA hatte 2017 für rund 15 Millionen Euro 82,5 Prozent des Flughafens vom Land Rheinland-Pfalz erworben. Hessen hält noch 17,5 Prozent.

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