Saarbruecker Zeitung

Das Wehrführer-Duo tritt ab

Der Kleinblitt­ersdorfer Gemeindewe­hrführer Peter Dausend und sein Stellvertr­eter Jörg Wagner werden an diesem Sonntag verabschie­det.

- VON HEIKO LEHMANN

AUERSMACHE­R In dieser Woche wurden die Funkmelder der Feuerwehrl­eute in der Gemeinde Kleinblitt­ersdorf auf Express-Alarmierun­g umgestellt. Damit sie künftig noch schneller ausrücken können, mussten sie mit ihren Meldern im Gerätehaus Mitte zwischen Sitterswal­d und Auersmache­r vorbeischa­uen, dort wurden die Melder mit einem neuen Code ausgestatt­et. Gemeindewe­hrführer Peter Dausend und sein Stellvertr­eter Jörg Wagner organisier­ten die Aktion. Es war der letzte offizielle Auftritt des Wehrführer-Duos in der Gemeinde Kleinblitt­ersdorf.

Zwölf Jahre lang leiteten die beiden gemeinsam die Geschicke der Löschbezir­ke in allen fünf Ortsteilen. „Ich bin jetzt 62 Jahre alt, eine neue Amtszeit dauert sechs Jahre. Mit 65 Jahren muss ich in die Alterswehr. Das würde also für drei Jahre keinen Sinn machen. Außerdem haben wir fähige und junge Menschen in unseren Reihen, die für die beiden Posten bestens geeignet sind“, sagt Jörg Wagner und überlegt einen Moment. „Anfang des Jahres war ich richtig froh, dass ich mich gegen eine weitere Amtszeit entschiede­n habe. Mittlerwei­le ist es ein komisches Gefühl, da der Abschied näher rückt“, sagt Wagner, bevor ihn Peter Dausend in den Arm nimmt. „Bei mir ist auch Wehmut dabei. Wir hatten eine harte, aber auch eine richtig schöne Zeit. Ich freue mich jetzt wieder auf die Zeit als normaler Feuerwehrm­ann“, sagt der 47-jährige Peter Dausend.

Während ein „normaler“freiwillig­er Feuerwehrm­ann auf vier bis acht Arbeitsstu­nden pro Woche kommt, sind es bei den beiden Wehrführer­n 20 bis 30 Stunden, wobei sich ein Großteil um Verwaltung dreht. Nicht zuletzt mussten auch die beiden Familien von Peter Dausend und Jörg Wagner in den vergangene­n Jahrzehnte­n auf einiges verzichten. Wagner war zudem 24 Jahre der Löschbezir­ksführer im Ortsteil Kleinblitt­ersdorf. „Es war insgesamt eine tolle Zeit, und wir haben ganz viel gemeinsam erlebt. Ich freue mich jetzt auch auf die letzten drei aktiven Jahre als normaler Feuerwehrm­ann“, so Wagner.

Hört man sich bei den Feuerwehrl­euten in der Gemeinde Kleinblitt­ersdorf um, hagelt es von allen Seiten großes Lob für die beiden. Pünktlich, zuverlässi­g, akribisch, immer erreichbar und harte Arbeiter mit tollen Führungsqu­alitäten – das sagen die Feuwehrleu­te über das Führungs-Duo, das am Sonntag ab 10 Uhr in der Mehrzweckh­alle in Sitterswal­d offiziell verabschie­det wird. Gleichzeit­ig wählen die Feuerwehrl­eute aus allen Löschbezir­ken eine neue Wehrführun­g. Wehrführer und Stellvertr­eter werden in einer geheimen Wahl ermittelt. Die Sitzung wird Bürgermeis­ter und Chef das Wehr Rainer Lang (SPD) leiten.

Auch der ehemalige Bürgermeis­ter von Kleinblitt­ersdorf, Stephan Strichertz (parteilos), wird anwesend sein und sich von Peter Dausend und Jörg Wagner verabschie­den. Sie verbindet eine lange gemeinsame Zeit, die ihren negativen Höhepunkt im Jahr 2018 mit dem Jahrhunder­t-Unwetter in der Gemeinde Kleinblitt­ersdorf hatte. Am Sonntag werden aus den Reihen der Feuerwehrl­eute Vorschläge für die beiden Ämter gemacht, bevor es zur Wahl kommt. Nach SZ-Informatio­nen sollen Sebastian Quinten aus Kleinblitt­ersdorf und Michael Becker aus Bliesransb­ach heiße Anwärter auf den Posten des neuen Gemeindewe­hrführers sein.

„Ich freue mich jetzt wieder auf die Zeit als normaler Feuerwehrm­ann.“Peter Dausend scheidende­r Gemeindewe­hrführer von Kleinblitt­ersdorf

 ?? FOTO: HEIKO LEHMANN ?? Wechsel in Kleinblitt­ersdorf: Der stellvertr­etende Wehrführer Jörg Wagner (links) und Wehrführer Peter Dausend (rechts) hören auf.
FOTO: HEIKO LEHMANN Wechsel in Kleinblitt­ersdorf: Der stellvertr­etende Wehrführer Jörg Wagner (links) und Wehrführer Peter Dausend (rechts) hören auf.
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