Jet-Übungen gerecht verteilen
„Nur Abschreckung kann helfen“, Leserbrief von A. Theis: „Psychische Erkrankungen auf Fluglärm zu reduzieren, ist zu einseitig“, SZ v. 12. April
In dieser Hinsicht gebe ich Herrn Theis recht, dass es viele Ursachen für psychische Erkrankungen gibt. Allerdings ist es durch eine Studie der Universitätsmedizin Mainz bewiesen, „dass Fluglärm eine deutliche Erhöhung der Stresshormone“verursacht. Gerne können er und andere den Bericht von Herrn Professor Dr. med. Thomas Münzel nachlesen. Es geht mir nicht darum, ob wir eine Verteidigung brauchen, zumal wir uns nicht für die Neutralität entschieden haben. Ich bin allerdings immer noch der Meinung, dass die Verteidigung nicht nur in der TRA Lauter (
Anm. d. Red.: Luftkampfübungszone)
geübt werden muss, sondern in Deutschland gerecht verteilt werden soll. Auch glaube ich nicht, dass man in Püttlingen weiß, wie es ist, wenn man täglich keine Ruhezeiten mehr hat und schon seit Jahrzehnten unter einem Truppenübungsplatz leben muss, der nochmals durch den Krieg Fahrt aufgenommen hat. Welche psychische und physische Konsequenzen das hat, können nur die Menschen beurteilen, die täglich dort leben. oder auch gesellschaftlichen Vorschlägen die Augen und Ohren für die Erwachsenenwelt anzubieten? Manch einer hat über ein soziales Jahr im Pflegebereich, Feuerwehr, THW, Rotes Kreuz und anderes seine Berufung gefunden, was vorher undenkbar für den Einzelnen gewesen wäre. Junge Leute, die im kuscheligen, elterlichen Nest sorgenfrei groß geworden sind und dann auf die Menschheit im Berufsalltag losgelassen werden, scheitern oft schon bei den kleinsten Arten von Anforderungen und Aufgaben. Wer schreit denn jetzt schon los in den Ministerien, ohne das Ganze einmal in einer Bundestagsdebatte einzubringen? Vermutlich würde dort mehr Zustimmung kommen als von denen, die ihren Kindern Hubschrauberausflüge ermöglichen können, aber ansonsten den Nachwuchs in Watte gepackt vor der „ach so harten Gesellschaft“schützen. Warum also nicht?