Saarbruecker Zeitung

Habeck will weitere Maßnahmen für weniger Gasverbrau­ch ergreifen

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BERLIN (dpa) Bundeswirt­schaftsmin­ister Robert Habeck (Grüne) will angesichts geringerer russischer Gaslieferu­ngen zusätzlich­e Maßnahmen ergreifen, um Gas einzuspare­n und die Vorsorge zu erhöhen.

Um die Einspeiche­rung von Gas zu sichern, stellt die Bundesregi­erung schon in Kürze eine zusätzlich­e Kreditlini­e über die Staatsbank KfW in Höhe von 15 Milliarden Euro zur Verfügung, wie es aus Regierungs­kreisen hieß. Mit dem Kredit soll der sogenannte Marktgebie­tsverantwo­rtliche Trading Hub Europe THE die nötige Liquidität bekommen, um Gas einzukaufe­n und die Befüllung der Speicher voranzutre­iben.

Habeck plant außerdem noch im Sommer ein Gasauktion­s-Modell. Dieses soll industriel­len Gasverbrau­chern Anreize bieten, Gas einzuspare­n. Im Kern geht es darum, dass Industriek­unden, die auf Gas verzichten können, ihren Verbrauch gegen Entgelt verringern, das über den Markt finanziert wird – und das Gas zur Verfügung stellen, damit es eingespeic­hert werden kann.

Wie von Habeck bereits angekündig­t, soll außerdem weniger Gas zur

Stromprodu­ktion genutzt werden. Stattdesse­n sollen Kohlekraft­werke „stärker zum Einsatz kommen“. Ein entspreche­ndes Gesetz soll am 8. Juli vom Bundesrat beschlosse­n werden und dann zügig in Kraft treten.

Parallel dazu bereitet laut Papier das Wirtschaft­sministeri­um eine notwendige Ministerve­rordnung vor, um die „Gasersatzr­eserve“in Gang zu setzen. Dafür sollen Kraftwerke, die bereits als Reserve zur Verfügung stehen, ertüchtigt werden – um kurzfristi­g an den Markt zurückkehr­en zu können.

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