Calmunds Magen-OP macht Mut
RRjährige einer Calmund, der langManager des Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen und Kochshow-Juror, ist bekannt wie ein bunter Hund. Der 73-Jährige, der in Saarlouis lebt, sorgte im Januar 2020 für Schlagzeilen. Er hatte sich in einer Operation den Magen verkleinern lassen. Bei 1,72 Metern Größe hatte er 172 Kilogramm gewogen, litt demnach unter der schwersten Form von Adipositas. Heute wiegt Calmund um die 90 Kilogramm und fühlt sich nach eigenen Angaben bereits „topfit und frisch“.
Calmunds Entschluss, sich einer Magen-Bypass-Operation zu unterziehen, hat vielen stark übergewichtigen Menschen Mut gemacht, den gleichen Weg zu gehen. Die Ärztinnen des Adipositaszentrums der Saarbrücker Winterberg-Klinik berichten, dass nicht wenige ihrer Patienten nach vielen Jahren des Leidens endlich zum Beratungsgespräch gekommen sind, weil sie sich Calmund zum Vorbild genommen hatten.
Adipositas ist ein verbreitetes Gesundheitsproblem. In Deutschland gilt ein Viertel der Bevölkerung als stark übergewichtig. Viele Betroffene schaffen es trotz ungezählter Diäten nicht, ihr Übergewicht dauerhaft loszuwerden. Die möglichen Folgen sind bekannt: Gefäßschäden, Diabetes, Gicht, HerzKreislauf-Erkrankungen, Knie- und Hüftarthrose, Fettleber, Unfruchtbarkeit, Depressionen, früher Tod und eine nur noch geringe Lebensqualität. Operative Magenverkleinerungen sind zwar teuer. Ein Schlauchmagen beziehungsweise Magenbypass kostet zwischen 8000 und 15 000 Euro. Unbehandelt verursacht Adipositas allerdings noch viel höhere gesamtgesellschaftliche Kosten – nach Angaben der Deutschen Adipositasgesellschaft rund 63 Milliarden Euro pro Jahr. Da eine Operation nicht immer dauerhaft zur erwünschten Gewichtsabnahme führt, ist es richtig, dass Patienten an einem aufwendigen Vorbereitungsprogramm und einer Nachsorge teilnehmen müssen.