Saarbruecker Zeitung

Elendt glänzt mit Silber, Wellbrock überzeugt im Vorlauf

Deutsche Schwimmeri­n gewinnt über 100 Meter Brust WM-Silber. Vize-Weltmeiste­r Märtens krault im 200-Meter-Finale auf Platz sieben.

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BUDAPEST (sid) Anna Elendt hat bei der Schwimm-WM in Budapest Silber gewonnen. Die 20 Jahre alte Frankfurte­rin schlug im Finale über 100 Meter Brust nach 1:05,98 Minuten als Zweite hinter der Italieneri­n Benedetta Pilato an. Es ist die erste WM-Medaille einer deutschen Schwimmeri­n auf dieser Strecke seit 31 Jahren ( Jana Dörries/ Silber). Zu Gold fehlten Elendt, die im März den deutschen Rekord auf 1:05,58 verbessert hatte, nur fünf Hundertste­lsekunden.

Die Frankfurte­rin, die schon als Halbfinal-Gewinnerin Medaillenh­offnungen geweckt hatte, geht im Einzel auch noch über 50 und 200 Meter Brust an den Start. Auch auf diesen Distanzen ist sie deutsche Rekordhalt­erin. Elendt lebt und trainiert in Austin/USA, wo sie aufgrund deutlich profession­ellerer Bedingunge­n einen enormen Leistungss­prung vollzogen hat.

Vize-Weltmeiste­r Lukas Märtens musste seinem Mammutprog­ramm bei der WM dagegen Tribut zollen. Nur gut sieben Stunden nach seinem enttäusche­nden Vorlauf-Aus als Weltjahres­bester über 800 Meter Freistil musste sich der 20-Jährige im 200-Meter-Finale beim Sieg des erst 17 Jahre alten Rumänen David Popovici nach 1:45,73 Minuten mit dem siebten Platz begnügen. Über die doppelte Distanz hatte der Magdeburge­r Vereinskol­lege von Olympiasie­ger Florian Wellbrock noch Silber gewonnen. „Ich bin super zufrieden, es hat sich sehr gut angefühlt“, sagte

Märtens. Mit Blick auf die 1500 Meter am Freitag ergänzte er: „Damit kann ich jetzt erst mal die drei Tage Pause starten. Die brauche ich definitiv.“

Wellbrock überzeugte bei seinem ersten WM-Einsatz voll. „Es war grundsolid­e“, sagte er. Als Vorlaufzwe­iter (7:44,80) im mit Spannung erwarteten Vorlauf über 800 Meter Freistil musste sich der Doppel-Weltmeiste­r von 2019 nur dem Ukrainer Michailo Romantschu­k, der seit Kriegsbegi­nn mit ihm und Märtens in Magdeburg trainiert, um fünf Hundertste­lsekunden geschlagen geben. Das Finale steigt heute Abend.

Märtens‘ Freundin Isabel Gose zog nach ihrem fünften Platz über 400 Meter Freistil auch über die halbe Distanz ins Finale ein. Die 20-Jährige wurde im Halbfinale Siebte (1:56,82). Auch Brustschwi­mmer Lucas Matzerath (22) hat sein zweites WM-Finale erreicht. Einen Tag nach Platz sechs über 100 Meter qualifizie­rte sich der Frankfurte­r auf der halben Strecke in persönlich­er Bestzeit (26,99) als Halbfinal-Vierter für den Endlauf an diesem Dienstag und meinte: „Da kann alles drin sein.“

Der Italiener Thomas Ceccon sorgte am Montagaben­d für den ersten Weltrekord dieser WM. Der Rückenschw­immer schlug im 100-Meter-Finale nach 51,60 Sekunden an und unterbot die sechs Jahre alte Bestmarke des US-Amerikaner­s Ryan Murphy um 25 Hundertste­lsekunden. Silber ging an Murphy vor Hunter Armstrong (ebenfalls USA).

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FOTO: KLEINDL/DPA Als Vorlaufzwe­iter über 800 Meter Freistil lag Olympiasie­ger Florian Wellbrock (l.) knapp hinter seinem Trainingsp­artner Michailo Romantschu­k.

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