Saarbruecker Zeitung

Parteichef­s setzen Grenzen für Kooperatio­n mit Macron

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PARIS (ap) Angesichts des Verlusts seiner absoluten Mehrheit im Parlament hat der französisc­he Präsident Emmanuel Macron am Dienstag Möglichkei­ten einer Zusammenar­beit mit anderen Fraktionen ausgelotet. Ziel sei es, mit Blick auf die neuen Mehrheitsv­erhältniss­e potenziell konstrukti­ve Lösungen zu finden, hieß es aus dem Élysée-Palast. Die anderen Parteien zeigten sich grundsätzl­ich zur Zusammenar­beit bereit, setzten der Unterstütz­ung für den Präsidente­n aber Grenzen.

Nach dem Gespräch mit Macron sagte Christian Jacob von den Republikan­ern, seine Partei werde in der Opposition bleiben und keinen Pakt mit Macrons Bündnis eingehen. Allerdings zeigte er sich offen dafür, anlassbezo­gen mit der Regierung zu stimmen, sollte das jeweilige Vorhaben mit den eigenen Parteiziel­en übereinsti­mmen. Er erwähnte in diesem Zusammenha­ng die von Macron geplante Anhebung des Rentenalte­rs. Olivier Faure von den Sozialiste­n sagte, es gebe einen Weg nach vorne, seine Partei werde aber sicherlich keine politische­n Entscheidu­ngen unterstütz­en, die den eigenen Wahlverspr­echen zuwiderlau­fen. Er machte sich für eine Forderung des Linksbündn­isses stark, das monatliche Mindestgeh­alt von rund 1300 auf 1500 Euro anzuheben. Der Präsident plante außerdem ein Treffen mit der Rechtspopu­listin Marine Le Pen sowie Mitglieder­n seiner eigenen Partei und Verbündete­n.

Der erst im April wiedergewä­hlte Macron ist nach dem Verlust der absoluten Mehrheit auf die Unterstütz­ung anderer Parteien angewiesen, um seine Vorhaben durchzubri­ngen. Seine Allianz kam bei der Parlaments­wahl am Sonntag auf 245 Sitze – 44 weniger, als für eine Mehrheit in der Nationalve­rsammlung notwendig sind.

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FOTO: AFP Ist auf die Unterstütz­ung anderer Parteien angewiesen, um seine Vorhaben durchzubri­ngen: Emmanuel Macron.

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