Grüne Seifenoper ohne Happy End?
WWaGsrüsonlelnmiamn Szauadrlean nd eigentlich noch sagen? Viele Worte sind nicht mehr übrig. Paukenschlag, tiefer Riss, Spaltung, Machtkampf, Drama, traurig, unfassbar – alles schon gefühlt hundertmal gesagt, gehört, gelesen. Mindestens genauso oft war die Rede von Erneuerung, Neuanfang, zusammenreißen, Gräben überwinden. Doch Worte sind das eine, Taten das andere.
Ja, es hat ein wenig von einer Seifenoper. Seit über einem Jahr ist sie nun auf Sendung. Begonnen hat alles am 16. Mai 2021. Wir erinnern uns: Der größte Ortsverband Saarlouis wählt unter Führung von Hubert Ulrich bei einer Versammlung seine rund 50 Delegierten für den Landesparteitag. Mehrere Mitglieder fechten die Wahl an, weil nicht-stimmberechtigte Mitglieder als Gäste nicht zugelassen wurden. Es folgen Gerichtsverfahren, Parteitage, die chaotischer nicht sein könnten, Rücktritte und Austritte, eine Liste für die Bundestagswahl, bei der die Grünen nicht per Zweitstimme gewählt werden können, wieder Rücktritte und Austritte, wieder chaotische Parteitage, der verpasste Einzug in den Landtag wegen 23 fehlender Stimmen, wieder Rücktritte und Austritte. Unermüdlich geht es weiter auf der Achterbahnfahrt der Grünen.
Regelmäßig kommt die nächste Schlagzeile – oder die nächste Folge. Die Grünen, sie enttäuschen nicht. Aktuell konzentriert sich der Handlungsstrang auf die Saarbrücker Grünen. Vor zwei Wochen platzt die Jamaika-Koalition, heißt es. 48 Stunden später ist die Mehrheit von CDU, FDP und Grünen gerettet – und nur zehn Tage später steht sie wieder auf der Kippe.
Nun kann man nicht sagen, dass diese Seifenoper wirklich Fans hat. Den ein oder anderen politischen Gegner mag es vielleicht amüsieren. Doch wie schön wäre es, wenn es endlich mal normal zugehen würde bei den Grünen? Wenn sie nicht zur Lindenstraße werden würden? Eine tolle Sendung, aber sie lief immerhin 35 Jahre – 1758 Folgen lang.