Saar-Uni mit Studie zur Folge von Krisen auf Jugendliche
SAARBRÜCKEN (epd) Psychologinnen der Universität des Saarlandes suchen junge Menschen für eine mehrjährige Studie zu den Folgen von Coronapandemie, UkraineKrieg und Klimawandel. „All dies betrifft die heutige junge Generation viel stärker als Erwachsene“, erklärte die Universität am Mittwoch. Erwachsene hätten im Laufe ihres längeren Lebens schon viele Krisen erlebt, die darüber hinaus nicht in solcher Massivität und Gleichzeitigkeit aufgetreten seien wie heute. „Gleichzeitig sind junge Menschen aber viel seltener an den Lösungen dieser Krisen, die sie betreffen, beteiligt“, hieß es.
Für die Studie „Guck hin“wollen die Psychologinnen um die Professorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie, Tanja Michael, den Angaben zufolge zwischen 2022 und 2024 mit Kindern und Jugendlichen der Klassenstufen 7 bis 9 sprechen. „In drei Fragebögen, die zusammen knapp 45 Minuten Zeit in Anspruch nehmen, werden die Schülerinnen und Schüler in einer Schulstunde über ihre Empfindungen und Lebensumstände im Laufe der Zeit befragt“, hieß es. Bei den Fragen gehe es unter anderem um Belastung durch Klimawandel, Corona und den Ukraine-Krieg, aber auch um gesellschaftlich-politische Teilhabe.
„Jugendliche fühlen sich bei der Erarbeitung von Lösungsstrategien zur Bewältigung des Klimawandels oder – ganz aktuell – in Diskussionen über die Wiedereinführung der Wehrpflicht, nicht ausreichend vertreten“, erklärte Tanja Michael. „Mit dieser Studie möchten wir jungen Menschen eine Stimme geben.“