Mord, Intrigen und die Schrecken des Krieges
Mit „Der Glanz des Feuers“stellt die Heusweiler Bestseller-Autorin Deana Zinßmeister ihren neuen Historienroman vor. Er spielt im 17. Jahrhundert.
HEUSWEILER Machtgier, Intrigen, Mord, Liebe, Eifersucht, Verschwörung, Scheiterhaufen, religiöser Wahn – alles drin im neuen Roman von Bestseller-Autorin Deana Zinßmeister. „Der Glanz des Feuers“knüpft zeitlich an den Vorgängerroman „Die Farbe des Goldes“an, ist jedoch keine Fortsetzung. Lediglich einige Figuren tauchen wieder auf, im Mittelpunkt stehen jedoch zwei neue Protagonistinnen, die Schwestern Appolonia und Agnes, die im Jahr 1607 ihre Eltern verloren haben. Die beiden schließen sich einer Vagabundengruppe um deren charismatischen Führer Michael an und führen ein Leben im Stil weiblicher Robin Hoods. Sie kämpfen ums Überleben, werden schlecht behandelt und ausgebeutet, schließlich stehlen sie, um nicht zu verhungern und verteilen Lebensmittel an Menschen, die wie sie am Rande der Gesellschaft stehen.
Durch Zufall geraten sie in ein Mordkomplott um die Nachfolge des verstorbenen Herzogs Friedrich I. von Württemberg. Sein ältester Sohn, der Anwärter auf den Herrscherthron, fällt einem Anschlag zum Opfer. Unruhe in der Bevölkerung bricht aus, dahinter stecken sogenannte Mordbrenner, die Dörfer und Städte in Schutt und Asche legen. Doch wer hat sie beauftragt?
Auf rund 400 Seiten webt die Heusweiler Bestsellerautorin aus Fantasie und historischen Fakten eine packende Geschichte, versetzt ihre Leserschaft ins Jahr 1607 und lässt sie hautnah am höfischen Luxusleben der Württembergischen Adelsfamilie teilhaben, ebenso am merkantilen Leben im mittelalterlichen Stuttgart und am Elend der Dorfbewohner im Montbéliard.
Beraten wurde Deana Zinßmeister unter anderem von dem Historiker Professor Johannes Dillinger, 1968 in Saarlouis geboren, lehrt der Lebacher heute unter anderem im englischen Oxford. „Im Gespräch mit ihm hörte ich von den Mordbrennern aus dem Raum Stuttgart, die dort im 16. Jahrhundert für Angst und Schrecken sorgten. Das war der Ausgangspunkt für meine neue Romanidee“, schildert die Autorin.
Wie es ihr gelingt, sowohl Szenen aus dem Alltag der einfachen Bevölkerung genauso detailgenau zu beschreiben wie zum Beispiel auch die pompöse Beerdigung des Herzogs, lässt sich Deana Zinßmeister nach langem Bohren auch entlocken: „Maler der damaligen Zeit inspirieren mich, wie zum Beispiel der Zeichner und Kupferstecher Jacques Callot.“Der lothringische Zeichner,
Kupferstecher und Radierer (15921635) erlebte im 30-Jährigen Krieg selbst den Einfall von Kardinal Richelieus Truppen in Lothringen mit. „Er malte unter anderem diverse Kriegsschauplätze, den Alltag am Hof, Bettler, Bauern und auch eine sechsspännige Kutsche. Seine Werke haben meine Fantasie beflügelt.“
Während in den kommenden Tagen und Wochen vor allem Lesungen zu ihrem neuen Roman und zu dem halb-autobiografischen Buch „Die Vergessene Heimat“anstehen, hat die Heusweiler Schriftstellerin schon eine Reihe neuer Buchideen sowie andere Projekte rund um ihre
Arbeit in petto. „Die Lust am Schreiben hört nicht auf, auch wenn ich in der Pandemiezeit schnell gemerkt habe, dass Homeoffice alleine mich nicht glücklich macht. Ich brauche den Dialog, den Austausch Face to Face, die Gespräche bei einer Tasse Kaffee oder auch zwischen Tür und Angel. Alles wichtige Impulsgeber und Motivations-Pusher, die meine Arbeit bereichern.“Schön sei es daher, „dass ich nun meinen Kollegen, Verlagsvertretern und vor allem meinen Leserinnen und Lesern am 24. Juni bei meiner Premierenlesung zum neuen Buch wieder persönlich begegnen kann.“