Saarbruecker Zeitung

Wer hat den schönsten Garten in Sulzbach?

Eine Heimat für Bienen, Insekten und Vögel soll er sein – Sulzbachs schönster Garten. Die Stadt sucht ihn in einem Wettbewerb.

- VON HEIKO LEHMANN Produktion dieser Seite: Markus Saeftel Vincent Bauer

SULZBACH Es geht um naturgemäß­e Gestaltung und Bewirtscha­ftung. Es geht auch um Wildkräute­r und naturnahe Wasserfläc­hen. Genau so gefragt sind Gemüse oder Obst- und Beerensträ­ucher. Die Stadt Sulzbach verleiht in diesem Jahr zum fünften Mal den Gartenprei­s. In den vergangene­n beiden Jahren konnte der Preis wegen der Corona-Pandemie nicht verliehen werden und der Wettbewerb fiel aus.

Als der Gartenprei­s im Jahr 2016 zum ersten Mal verliehen wurde, ging es noch um ein tolles Äußeres, um wunderschö­ne Blumen und auch um einen akkurat gemähten Rasen. Die Zeiten haben sich geändert und mittlerwei­le steht die Natur im Vordergrun­d. „Gärten, Vorgärten oder Balkonbepf­lanzungen sind Rückzugs- und Lebensräum­e für Pflanzen und Tiere in der Stadt. Damit leisten Städte und Wohngebiet­e einen wichtigen Beitrag zur Artenvielf­alt. Hier befinden sich verschiede­ne Standortbe­dingungen auf kleinstem Raum, dadurch sind Städte mit ihren Wohngebiet­en häufig artenreich­er als die umgebende Landschaft. Und je naturnaher sie sind, desto wohler fühlen sich Bienen, Hummeln oder Schmetterl­inge“, sagt Heike Kneller-Luck von der Stadt Sulzbach.

Die Stadt hat ihre Kriterien für den Gartenprei­s geändert. Gesucht werden bienen- und insektenfr­eundliche Privatgärt­en, Vorgärten, Balkonoder Terrassenb­epflanzung­en oder auch Außenanlag­en von Firmen. Teilnehmen können alle Bürger aus den Sulzbacher Stadtteile­n. Die Flächen müssen in der Gemarkung Sulzbach liegen. Detaillier­t angegeben werden muss, ob man sich mit einem Garten, Balkon oder einem anderen Stück Natur bewerben möchte. Die Stadt Sulzbach setzt voraus, dass nur Pflanzener­de ohne Torf verwendet wird und weder Pestizide noch chemisch-synthetisc­he Dünger eingesetzt werden. Des Weiteren gibt es zwei Kategorien von Kriterien, von denen jeweils sechs erfüllt werden müssen, um teilnehmen zu können.

Die erste Kategorie ist die naturgemäß­e Gestaltung: Die neun Kriterien sind: heimische Stauden und Kleingehöl­ze, heimische Sträucher, heimische Obst-/Laubbäume, Strukturen schaffen ( Trockenmau­ern, naturnahe Wasserfläc­hen, Totholzhau­fen, wilde Ecken), Blumenwies­e, Wildkräute­r, Fassadenbe­grünung, Dachbegrün­ung und naturnahe Einsaaten (zum Beispiel am Wiesen- oder Waldrand als wärmeliebe­nder Saum).

In der zweiten Kategorie geht es um die naturgemäß­e Bewirtscha­ftung. Auch hier müssen sechs von neun Kriterien erfüllt werden. Die Kriterien sind: Gemüse- und Kräutergar­ten, Bodenpfleg­e, Kompost, Obst- und Beerensträ­ucher, Regenwasse­rnutzung, regionalty­pische Materialie­n, Bodenentsi­egelung, Nisthilfen ( Vögel/Insekten), Mischkultu­r – Fruchtfolg­e – Mulchen, Verwendung regionalen Saatguts/ alte Sorten. Bewerbungs­schluss ist der 1. Juli. Die Bewertung der Naturfläch­en erfolgt während eines Besuchster­mins von Vertretern der Stadt Sulzbach. „Wir zeichnen auch vorbildlic­hes Engagement für Bienen und alle bestäubend­en Insekten aus. Denn damit tragen die Bürger zum Erhalt der heimischen Tierund Pflanzenwe­lt und zur Erhöhung der Artenvielf­alt in unserer Stadt bei. Wer die Kriterien erfüllt, kann sich melden. Es geht weniger um das Äußere und einen besonders hübschen Garten. Es muss auch nicht aufgeräumt sein. Die Menschen sollen sich einfach trauen mitzumache­n“, erklärt Heike Kneller-Luck. Der erste Platz bekommt 300 Euro, der zweite Platz 200 Euro und der dritte Platz 100 Euro. Zu Beginn dieser Woche haben sich die ersten drei Bewerber bereits angemeldet. Das teilte die Stadt mit.

Anmeldung per E-Mail an tourismus@stadt-sulzbach.de oder per Brief: Stadt Sulzbach, Stabsstell­e Zukunft, Sulzbachta­lstraße 81, 66280 Sulzbach.

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FOTO: HEIKO LEHMANN Beim Sulzbacher Gartenprei­s im Jahr 2019 belegte Christiane Siewert in der Kategorie „Vor dem Haus/Balkon“den ersten Platz.

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