Wer hat den schönsten Garten in Sulzbach?
Eine Heimat für Bienen, Insekten und Vögel soll er sein – Sulzbachs schönster Garten. Die Stadt sucht ihn in einem Wettbewerb.
SULZBACH Es geht um naturgemäße Gestaltung und Bewirtschaftung. Es geht auch um Wildkräuter und naturnahe Wasserflächen. Genau so gefragt sind Gemüse oder Obst- und Beerensträucher. Die Stadt Sulzbach verleiht in diesem Jahr zum fünften Mal den Gartenpreis. In den vergangenen beiden Jahren konnte der Preis wegen der Corona-Pandemie nicht verliehen werden und der Wettbewerb fiel aus.
Als der Gartenpreis im Jahr 2016 zum ersten Mal verliehen wurde, ging es noch um ein tolles Äußeres, um wunderschöne Blumen und auch um einen akkurat gemähten Rasen. Die Zeiten haben sich geändert und mittlerweile steht die Natur im Vordergrund. „Gärten, Vorgärten oder Balkonbepflanzungen sind Rückzugs- und Lebensräume für Pflanzen und Tiere in der Stadt. Damit leisten Städte und Wohngebiete einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt. Hier befinden sich verschiedene Standortbedingungen auf kleinstem Raum, dadurch sind Städte mit ihren Wohngebieten häufig artenreicher als die umgebende Landschaft. Und je naturnaher sie sind, desto wohler fühlen sich Bienen, Hummeln oder Schmetterlinge“, sagt Heike Kneller-Luck von der Stadt Sulzbach.
Die Stadt hat ihre Kriterien für den Gartenpreis geändert. Gesucht werden bienen- und insektenfreundliche Privatgärten, Vorgärten, Balkonoder Terrassenbepflanzungen oder auch Außenanlagen von Firmen. Teilnehmen können alle Bürger aus den Sulzbacher Stadtteilen. Die Flächen müssen in der Gemarkung Sulzbach liegen. Detailliert angegeben werden muss, ob man sich mit einem Garten, Balkon oder einem anderen Stück Natur bewerben möchte. Die Stadt Sulzbach setzt voraus, dass nur Pflanzenerde ohne Torf verwendet wird und weder Pestizide noch chemisch-synthetische Dünger eingesetzt werden. Des Weiteren gibt es zwei Kategorien von Kriterien, von denen jeweils sechs erfüllt werden müssen, um teilnehmen zu können.
Die erste Kategorie ist die naturgemäße Gestaltung: Die neun Kriterien sind: heimische Stauden und Kleingehölze, heimische Sträucher, heimische Obst-/Laubbäume, Strukturen schaffen ( Trockenmauern, naturnahe Wasserflächen, Totholzhaufen, wilde Ecken), Blumenwiese, Wildkräuter, Fassadenbegrünung, Dachbegrünung und naturnahe Einsaaten (zum Beispiel am Wiesen- oder Waldrand als wärmeliebender Saum).
In der zweiten Kategorie geht es um die naturgemäße Bewirtschaftung. Auch hier müssen sechs von neun Kriterien erfüllt werden. Die Kriterien sind: Gemüse- und Kräutergarten, Bodenpflege, Kompost, Obst- und Beerensträucher, Regenwassernutzung, regionaltypische Materialien, Bodenentsiegelung, Nisthilfen ( Vögel/Insekten), Mischkultur – Fruchtfolge – Mulchen, Verwendung regionalen Saatguts/ alte Sorten. Bewerbungsschluss ist der 1. Juli. Die Bewertung der Naturflächen erfolgt während eines Besuchstermins von Vertretern der Stadt Sulzbach. „Wir zeichnen auch vorbildliches Engagement für Bienen und alle bestäubenden Insekten aus. Denn damit tragen die Bürger zum Erhalt der heimischen Tierund Pflanzenwelt und zur Erhöhung der Artenvielfalt in unserer Stadt bei. Wer die Kriterien erfüllt, kann sich melden. Es geht weniger um das Äußere und einen besonders hübschen Garten. Es muss auch nicht aufgeräumt sein. Die Menschen sollen sich einfach trauen mitzumachen“, erklärt Heike Kneller-Luck. Der erste Platz bekommt 300 Euro, der zweite Platz 200 Euro und der dritte Platz 100 Euro. Zu Beginn dieser Woche haben sich die ersten drei Bewerber bereits angemeldet. Das teilte die Stadt mit.
Anmeldung per E-Mail an tourismus@stadt-sulzbach.de oder per Brief: Stadt Sulzbach, Stabsstelle Zukunft, Sulzbachtalstraße 81, 66280 Sulzbach.