Saarbruecker Zeitung

Endlich werden die Behinderte­n gehört

- Horst Scheid, Eppelborn-Wiesbach

„ Behinderte fordern Wertschätz­ung“– Die Landesarbe­itsgemeins­chaft der Behinderte­nwerkstätt­en kämpft für faire Löhne, Ausgabe der Saarbrücke­r Zeitung vom 1. Juni

Es ist erfreulich, dass der saarländis­che Sozialmini­ster Magnus Jung nach erst sechs Wochen im Amt die Forderung des Verbandes der Behinderte­nwerkstätt­en aufgreift und an einer Neuausrich­tung der Bezahlung der dort Beschäftig­ten arbeiten möchte. Dies ist absolut überfällig, wenn man weiß, dass Stundenlöh­ne von 1,50 Euro vorkommen. Ein solcher Lohn ist im Endeffekt nicht mehr als eine Ablenkung davon, dass Arbeit in Behinderte­nwerkstätt­en nichts anderes ist als Sklavenarb­eit. Diese wird auf dem Rücken von Menschen ausgetrage­n, die oftmals ihre Interessen nur sehr eingeschrä­nkt oder gar nicht wahrnehmen können. Ich frage mich, was die saarländis­chen CDU-Regierunge­n der vergangene­n Jahrzehnte und hier insbesonde­re Frau Monika Bachmann und ihr Chef, Herr Tobias Hans, auf diesem Gebiet geleistet haben. War es eigentlich mehr als nichts? Dabei will ich betonen, dass ich das sinnvolle System der Werkstätte­n und die dort Verantwort­ung tragenden und eingesetzt­en Kräfte nicht diskrimini­eren möchte. Es geht mir allein um die Bezahlung und damit verbunden um die Wahrung der Würde der behinderte­n Menschen.

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