Wellbrock und Co. hoffen auf mehr Präsenz im TV
BUDAPEST (sid) Drei Silbermedaillen, acht Finalstarts, neue Typen: Das kleine, aber leistungsstarke deutsche Schwimmteam macht bei der WM in Budapest viel Spaß. Nur im Fernsehen sieht der Sportfan davon nichts. „Das ist natürlich schade. Wir würden es gut finden, wenn unser Schwimmnachwuchs diese Meisterschaft verfolgen könnte“, sagte Bundestrainer Bernd Berkhahn: „Wir glänzen nun mal hier.“
Doch ARD und ZDF verzichten auf Livebilder. Auch, weil die großangelegte Übertragung von „Die Finals 2022 Berlin“(23. bis 26. Juni) viele Kapazitäten beansprucht. Von Florian Wellbrocks Silberrennen über 800 Meter Freistil am Dienstagabend zeigte die Tagesschau immerhin einen kurzen Beitrag. Doch die Zeiten, in denen der Schwimmsport prominent im TV vertreten ist, sind (vorerst) vorbei.
Durch die drei zweiten Plätze von Wellbrock, seinem Magdeburger Teamkollegen Lukas Märtens (400 Meter Freistil) und der Brustschwimmerin Anna Elendt (100 Meter) hat das Beckenteam schon jetzt die Medaillenausbeute der WM 2019 im südkoreanischen Gwangju (2) übertroffen. „Das ist toll, es läuft, macht Spaß“, zog Berkhahn ein rundum positives Zwischenfazit der Wettkämpfe in der Duna Arena, die am Sonntag enden: „Keiner hat Ängste, sondern sie haben alle Bock zu performen. Und darum geht es.“Und das DSV-Team will mehr – allen voran Vorschwimmer Wellbrock. Der Olympiasieger will seinen WMTitel im 1500-Meter-Rennen ab Freitag erfolgreich verteidigen. Nach drei Silbermedaillen für das Team sei es Zeit „für eine andere Farbe“, meinte Wellbrock schmunzelnd, „sonst wird‘s langweilig.“
Alles andere als langweilig ist Vizeweltmeisterin Elendt. Die 20 Jahre alte Wahl-Amerikanerin verfügt mit ihrer extrovertierten Art zweifelsohne über Starpotenzial. Bei ihrem Vorlauf-Aus am Mittwochmorgen über 200 Meter Brust musste Elendt aber dem Mammutprogramm der vergangenen Tage Tribut zollen. Die freie Zeit bis zu ihrem 50-Meter-Start am Freitag wolle sie „hauptsächlich im Bett“verbringen.