Saarbruecker Zeitung

GDV: Dieselskan­dal bisher teuerster Schadenfal­l

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BERLIN (dpa) Der Dieselskan­dal ist für die deutschen Rechtsschu­tzversiche­rer mit Prozesskos­ten von 1,4 Milliarden Euro teuerster Schadenfal­l aller Zeiten.

Von der Aufdeckung des Skandals im Jahr 2015 bis Ende Mai haben demnach insgesamt 407 000 Autobesitz­er über ihre Rechtsschu­tzversiche­rungen Klagen beziehungs­weise außergeric­htliche Forderunge­n gegen Autoherste­ller eingereich­t, wie der Gesamtverb­and der deutschen Versicheru­ngswirtsch­aft (GDV) am Donnerstag in Berlin mitteilte.

Die 1,4 Milliarden beinhalten lediglich die Kosten für Anwälte, Gutachter und Gerichtsve­rfahren, nicht aber Entschädig­ungszahlun­gen oder anderweiti­ge Wiedergutm­achung. Der Gesamtstre­itwert aller über die Rechtsschu­tzversiche­rer abgewickel­ten Diesel-Rechtsschu­tzfälle sei auf mittlerwei­le 10,5 Milliarden Euro gestiegen, sagte GDV-Hauptgesch­äftsführer Jörg Asmussen. „Der durchschni­ttliche Streitwert pro Diesel-Fall liegt bei knapp 26 000 Euro.“

Welche Autoherste­ller verklagt wurden, teilte der GDV nicht mit, doch dürfte sich ein großer Teil der Forderunge­n gegen VW gerichtet haben. Klagen gab es unter anderem auch gegen Daimler.

Die Versichere­r fordern für derartige Massenfäll­e niedrigere Anwaltsgeb­ühren. Grund ist, dass manche Kanzleien im Diesel-Skandal Hunderte oder sogar Tausende Autobesitz­er vertraten, der GDV sprach von „industriel­ler Rechtsdien­stleistung“.

Die Gesamtkost­en der Affäre hatten allein bei VW schon im Jahr 2019 die Schwelle von 30 Milliarden Euro überschrit­ten.

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