Ford-Chef sieht drei Optionen für das Werk in Saarlouis
SAARLOUIS Was passiert mit dem Ford-Werk in Saarlouis? Eine interne Mail von Ford-Europachef Stuart Rowley zeigt drei Optionen, die der Konzern für das Werk in Saarlouis sieht. Spätestens 2025 muss eine dieser Optionen zur Zukunftsperspektive reifen, bis dahin läuft dort noch die Produktion des Ford Focus. Was danach kommt, ist noch unklar. Seit Mittwoch hingegen ist klar, dass das Werk in Saarlouis ab 2025 kein E-Auto produzieren wird. Ford will sein E-Auto im Werk in Valencia bauen. Beide Werke waren in einem Bieter-Wettbewerb um die Produktion. Saarlouis hat ihn verloren.
Rowley hatte die Entscheidung am Mittwoch den Werken mitgeteilt. Nur wenige Stunden später schickte er eine Mail hinterher, die mit einer Erklärung startete: „Unsere Entscheidung ist zugunsten von Valencia ausgefallen – basierend auf strategischen, technischen und finanziellen Daten sowie unseren Beratungen mit den Standortteams und deren Sozialpartnern“, begründete er. Und, etwas persönlicher: „Es war alles andere als eine leichte Entscheidung und ich weiß, dass unser Team in Saarlouis tief enttäuscht darüber ist. Das Ford-Werk in Saarlouis ist seit Jahrzehnten ein wichtiger Bestandteil von Ford in Europa.“Daher sei es „ganz besonders wichtig“, dass die heutige Entscheidung „kein Beschluss ist, das Werk zu schließen“.
Also nach dem Auslaufen des Ford Focus. Doch welche Optionen sieht Rowley für die 4600 Mitarbeiter und für die etwa 1500 Arbeitnehmer im Zuliefererpark daneben? „Schon heute arbeiten wir an konkreten Alternativen für den Ford-Standort Saarlouis“, schreibt er. Diese „Alternativen“lassen sich in drei Bereiche zusammenfassen: Erstens: in „langfristige Geschäftstätigkeiten von Ford am Standort Saarlouis“. Das könnte durch eine Produktion von „Teilen für andere Ford-Unternehmen“geschehen, oder durch „Recycling von Batterien und Elektrofahrzeugen, durch die Herstellung von Sonder-Fahrzeugausstattungen. Das könnte Ford dort machen.“
Die zweite Option, die Rowley nennt, ist eine ohne Ford: Beschäftigung der Mitarbeiter „durch andere Unternehmen, einschließlich anderer Automobilhersteller“, wie Rowley schreibt.
Seine dritte Option für den Standort Saarlouis: „Geschäftstätigkeiten in Partnerschaft mit der Regierung des Saarlandes.“Und, so Rowley abschließend: „Nachdem die Entscheidung nun getroffen ist, bauen wir eine Taskforce auf, die die oben genannten Optionen gemeinsam mit der saarländischen Landesregierung konkretisieren wird.“Es bleibt in Saarlouis also die Ungewissheit für die Belegschaft.