Nichts geht ohne Energie-Beratung
Fachleute beantworten Fragen von SZ-Lesern zu Themen wie Pelletheizung, Brennwertkessel und Wärmepumpentechnik.
SAARBRÜCKEN (SZ) Energiewende im Haus war das Thema unseres Telefon-Ratgebers. Antworten gaben Dipl.-Ing. Reinhard Klinkmüller vom Verband privater Bauherren und Alexander Nothaft vom Verband der Privaten Bausparkassen. Hier ein Resümee:
Ich habe ein Haus mit fünf Mietwohnungen. Angedacht ist eine Pelletheizung. Was ist dazu zu sagen?
WAS die Verbrauchskosten angeht, gehören Holzpellets noch zu den günstigsten Energieträgern – obwohl der Preis innerhalb eines Jahres um 60 Prozent gestiegen ist. Pelletheizungen kommen infrage, wenn genügend Platz für Lagerung und Technik ist. Die Pelletheizung kann mit Solar kombiniert werden.
Mir scheint, Solar oder Photovoltaik sind eine einfache Variante, Energie aus erneuerbaren Quellen zu beziehen. Wo beantragt man die Förderung?
SIE können aus dem KfW-Programm „Erneuerbare Energien“einen Kredit bekommen – für Anlagen zur Erzeugung von Strom und Wärme, für Netze und Speicher, für Photovoltaik. Die aktuellen Zinsen stehen unter www.kfw.de.
Mein Sohn will bei sich die Heizung tauschen, aber sein Bausparvertrag ist noch nicht zuteilungsreif. Was kann er tun?
DER Bausparvertrag kann aufgefüllt oder zwischenfinanziert werden. Möglich auch: ein Sofortdarlehen von der Bausparkasse oder ein klassischer Bankkredit. Ihr Sohn sollte sich die Varianten ansehen und durchrechnen.
Wir müssen unsere Ölheizung ersetzen. Wie gehen wir vor? Wen fragen wir?
WENDEN Sie sich an einen unabhängigen Gebäudeenergieberater. Er analysiert die Energieflüsse und berechnet, welche Leistung die neue
Heizung haben muss. Mit Dämmung wird eine geringere Leistung ausreichen. Alle energetischen Maßnahmen müssen im Zusammenhang gesehen werden. Genau das kann ein Energieberater.
Kann ich meinen Bausparvertrag für einen neuen Brennwertkessel nutzen?
BAUSPARVERTRÄGE sind für alle Effizienzmaßnahmen nutzbar. Es gibt außerdem die Möglichkeit, bei der Bausparkasse ein Blankodarlehen bis zu 50 000 Euro zu beantragen, das heißt: ohne Grundbucheintrag. Infos unter www.bausparkassen.de.
Ich habe gelesen, dass es für die Beratung eines Energiefachmannes staatliche Zuschüsse gibt. Wie hoch sind sie?
ES können bis zu 80 Prozent der Beratungskosten bezuschusst werden – maximal 1300 Euro bei Einund Zweifamilienhäusern.
Wie finde ich einen neutralen Energieberater?
GEBEN Sie unter www.energie-effizienz-experten.de Ihre Postleitzahl ein. So finden Sie einen Experten in Ihrer Nähe. Alle gelisteten Fachleute beraten unabhängig und kennen sich mit den Förderungen aus.
Wie beurteilen Sie die Wärmepumpentechnik?
WÄRMEPUMPEN haben eine geringe Vorlauftemperatur. Faustformel: Pro ein Grad Celsius höherer Vorlauftemperatur steigt der Stromverbrauch bereits um 2,5 Prozent. Liegt die Vorlauftemperatur höher als 45 Grad, wird es unwirtschaftlich. Durch eine verbesserte Dämmung sinkt die Vorlauftemperatur. Wärmebedarf und erforderliche Pumpenleistung sollten unbedingt geprüft werden – zum Beispiel durch einen Berater vom Verband der privaten Bauherren, zu finden unter www.vpb.de.
Unser privater Ölvorrat reicht noch etwa fünf Jahre. Kann ich die Ölheizung dann durch eine LuftWasser-Wärme-Pumpe ersetzen?
DIE Öl-Brennwertheizung kann jetzt schon mit Wärmepumpentechnik kombiniert werden. Bei sehr niedrigen Außentemperaturen schaltet die Pumpe auf Ölheizung um. Wärmepumpen arbeiten wie Kühlschränke: Sie holen die Wärme aus der Luft.
WIR brauchen eine neue Heizung. Woran ist die Förderung gebunden? GELD gibt es nur für Anlagen, die ausschließlich erneuerbare Energien nutzen oder für Anlagen, die fossile mit erneuerbaren Energien kombinieren, so genannte HybridHeizungen. Gefördert wird dann nur der „erneuerbare“Teil.