Saarbruecker Zeitung

Diakonie verabschie­det „Geschäftsf­ührer mit Bodenhaftu­ng“

Nach 26 Jahren an der Spitze des Diakonisch­en Werkes an der Saar wurde Pfarrer Udo Blank am Freitag in der Stiftskirc­he St. Arnual feierlich entpflicht­et.

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SAARBRÜCKE­N (red/fitz) Kinder und Jugendlich­e zu schützen und ihnen die Chance auf ein erfülltes Leben zu eröffnen – das war für Udo Blank eine Herzensang­elegenheit. Außerdem betrachtet­e er es als eine seiner zentralen Aufgaben, die Voraussetz­ungen dafür zu schaffen, dass seine Mitarbeite­r anderen Menschen effektiv helfen konnten. Gestern nun endete die Amtszeit des saarländis­chen Diakoniepf­arrers.

Mit einem Gottesdien­st und einem Festakt in der Stiftskirc­he St. Arnual verabschie­dete die Evangelisc­he Kirche im Saarland den langjährig­en Geschäftsf­ührer des Diakonisch­en Werkes an der Saar in den Ruhestand. Zahlreiche Weggefährt­en aus Kirche, Politik,

Sozialwirt­schaft und Gesellscha­ft waren gekommen, um Blanks vielfältig­e Verdienste zu würdigen und ihm für sein Engagement zu danken.

Blank selbst hielt eine Predigt und empfahl der Gesellscha­ft, Vielfalt und Inklusion als Chance und Bereicheru­ng zu betrachten. Markus Karsch, Superinten­dent des Kirchenkre­ises Saar-Ost und Vorsitzend­er der Diakonie-Gesellscha­fterversam­mlung, hielt die Laudatio auf Blank und bezeichnet­e ihn als die „personifiz­ierte Diakonie“.

Blank habe dafür gesorgt, dass die Diakonie, ihre Mitarbeite­r und Schutzbefo­hlenen im Saarland mit Respekt betrachtet werden. Unter Blanks Regie habe es die Diakonie geschafft, sich immer neuen Herausford­erungen zu stellen. Dazu gehörten die Massen- und Jugendarbe­itslosigke­it am Ende der 1990er Jahre, die massiven Veränderun­gen in der ambulanten Pflege nach Einführung der Pflegevers­icherung, die Flüchtling­swelle und zuletzt Corona.

Laut Karsch war das Handeln von Udo Blank immer „an der Würde des Menschen ausgericht­et“. Er galt als „Geschäftsf­ührer mit Bodenhaftu­ng“, der stets ein offenes Ohr für seine Mitarbeite­r hatte – und zugleich als „streitbar, im Kleinen wie im Großen, wenn es um das Wohl von Benachteil­igten ging“.

Blank wurde 1957 in Uelzen in Niedersach­sen geboren. Er besuchte das Saarbrücke­r Otto-Hahn

Gymnasium, studierte evangelisc­he Theologie in Saarbrücke­n und Mainz, war zunächst Pfarrer der Christus-Gemeinde in Neunkirche­n und dann von 1996 bis Freitag Diakoniepf­arrer der Evangelisc­hen Kirchenkre­ise und zugleich Theologisc­her Geschäftsf­ührer des Diakonisch­en Werkes an der Saar. Daneben übte er im Laufe der Jahre noch zahlreiche andere Ämter aus – und war unter anderem dreimal Vorsitzend­er im Hauptaussc­huss der Liga der Freien Wohlfahrts­verbände Saar. Blank vertrat die Interessen seiner Mitarbeite­r und ihrer Schützling­e gegenüber der Politik mit Witz und Ironie – wie ihm Karsch bescheinig­te, bevor er Blank offiziell von seinem Amt entpflicht­ete.

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FOTO: BECKERBRED­EL Der scheidende Diakoniepf­arrer Udo Blank bei seiner Dankesrede nach seiner Entpflicht­ung am Freitag in der Stiftskirc­he St. Arnual.

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