Toter Elefant als Star der Ausstellung
Die Schau „Körperwelten der Tiere“ist 2023 im Saarland zu sehen. Ab sofort gibt es Karten mit Frühbucherrabatt.
SAARBRÜCKEN Mit seinen „Körperwelten“sorgte der umstrittene Plastinator Gunther von Hagens über Jahre für hitzige Diskussionen. Er wurde als „perverser Horrorprofessor“, „Leichenfledderer“, „durchgeknallter Dr. Frankenstein“oder schlicht als „Dr. Tod“beschimpft. Über 25 Jahre nach der ersten Ausstellung hat sich die Aufregung inzwischen gelegt, bei einem Spezial-Projekt von von Hagens war sie ohnehin nie so gewaltig: „Körperwelten der Tiere“heißt die Schau, die 2010 im Neunkircher Zoo erstmals zu sehen war und die in genau einem Jahr wieder ins Saarland kommt.
Wie am Rande einer Pressekonferenz zur am Wochenende stattfindenden „Sommermesse Saar“bekannt wurde, macht die Tier-Ausstellung vom 24. Juni 2023 bis zum 30. September 2023 in der Saarbrücker Saarlandhalle Station. Auf der Messe ist bis Sonntag in Halle 2 bereits ein Exponat zu bestaunen, ein plastiniertes Fohlen. Zudem können sich Interessierte am Stand der Congress-Centrum Saar GmbH bereits Karten fürs kommende Jahr zu einem Vorzugspreis von 15 Euro sichern. Sie sind flexibel an einem beliebigen Tag einlösbar. Vier Euro Rabatt gibt es derzeit auch online über die Seite www.koerperweltentiere.de, die Zahl der Frühbuchertickets ist nach Angaben des Veranstalters begrenzt.
Welche Tiere genau über fast 100 Tage in der Saarlandhalle ausgestellt werden, dazu gibt es noch keine gesicherten Informationen. In einer Ankündigung ist von „über 100 Exponaten“die Rede – von einer winzigen Maus bis zur fünf Meter hohen Giraffe. Auch ein mit 200 Kilo
Muskeln bepackter Gorilla, ein Bär, ein Strauß, eine Ziege und eine Kuh wurden bei den „Körperwelten der Tiere“schon gezeigt. Als „absolutes Highlight“preisen die Ausstellungsmacher eine Gigantin an, die im Saarland viele noch lebend erlebt haben: Elefantenkuh „Samba“, einst im Neunkircher Zoo zuhause, ist mit einer Länge von sechs Metern, 3,50 Metern Höhe und einem Gewicht von 3,2 Tonnen das gewaltigste Lebewesen, das je plastiniert wurde.
In einer Fabrik in China brauchte ein Team um Gunther von Hagens etwa 64 000 Arbeitsstunden, vier Tonnen Silikon und 40 000 Liter Aceton, um „Samba“für die Ewigkeit zu erhalten. Gesamtkosten: rund 3,5 Millionen Euro. Was ihn bei der Zerlegung des Elefanten am meisten fasziniert habe, darauf gab der Plastinator einmal diese Antwort: „Die ungeheuren Muskelmassen. Allein den Rüssel bewegen rund 40 000 zu Bündeln verflochtene Muskeln.“
Dass Gunther von Hagens wie 2010 in Neunkirchen wieder ins Saarland kommt, ist nahezu ausgeschlossen. Er leidet seit vielen Jahren an einer Parkinson-Erkrankung.