Saarbruecker Zeitung

Wertstoff-Annahme nur mit Anmeldung

Kommunikat­ionspanne am Wertstoffh­of Köllertal sorgte für Frust. Aber das Stau-Ärgernis ist Vergangenh­eit.

- VON FREDY DITTGEN

KÖLLERTAL Während der Wertstoffh­of Saarbrücke­n wieder im Normalbetr­ieb läuft, arbeitet der Wertstoffh­of Köllertal, der unter der Federführu­ng Riegelsber­gs steht, weiter im Pandemie-Modus. Will heißen: Anlieferun­gen sind nur nach vorheriger Terminabsp­rache möglich. Lediglich vier Anlieferer pro Stunde werden zugelassen.

Nicht jeder findet das gut, wie uns das Riegelsber­ger Gemeindera­tsmitglied Stephan Lehberger (Grüne) am Rande der Ratssitzun­g sagte. Lehberger sind zwei Ärgernisse bekannt: Ein Anlieferer sei abgewiesen worden, weil er keinen Termin hatte – obwohl gerade kein anderer Kunde da war. Ein anderer sei mit der Saarbahn angereist, um eine Einkaufsta­sche voller Kleinelekt­ronik abzugeben. Er sei abgewiesen worden, weil er ohne Auto gekommen war. Zu Fuß dürfe er nicht hinein. Der Mann entsorgte die Elektronik daraufhin verärgert in einem öffentlich­en Mülleimer. Ein Dritter berichtete der SZ, er habe auf der Homepage der Gemeinde nachgescha­ut, wie ein Termin gebucht werden kann. Dort werde eine Telefonnum­mer im Rathaus und eine im Wertstoffh­of angegeben. Unter der Nummer im Rathaus habe sich jedoch niemand gemeldet, unter der Nummer im Wertstoffh­of habe ein Mitarbeite­r gesagt, diese Nummer sei nicht für Terminrese­rvierungen bestimmt.

Eine SZ-Anfrage bei der Gemeindeve­rwaltung Riegelsber­g ergab, dass eigentlich auch – nach Anmeldung – zu Fuß Angeliefer­tes angenommen werden muss und auch die Nummer im Wertstoffh­of für Terminabsp­rachen gedacht sei, was dort offenbar nicht bekannt war. Pressespre­cher Rouven Winter sagte jedenfalls über die drei genannten Beschwerde­n, sie seien der Verwaltung bisher nicht vorgetrage­n worden. Er betont, Beschwerde­n seien die absolute Ausnahme. „Die Mehrheit der Bürgerinne­n und Bürger begrüßt dieses Verfahren“, so Winter. Deshalb wollen die am Wertstoffh­of beteiligte­n Kommunen Riegelsber­g, Püttlingen und Heusweiler am praktizier­ten Verfahren festhalten, es habe sich bewährt. Winter nennt die Vorteile: Anlieferer haben keine Wartezeite­n mehr, werden sofort eingelasse­n, und für den Wertstoffh­of ergibt sich durch die Entzerrung der Anlieferun­gen eine bessere Auslastung.

Zudem gibt es keine Verkehrsbe­einträchti­gung mehr an der Kreuzung vor dem Wertstoffh­of, da sich kein Stau mehr bildet. – Tatsächlic­h waren Staus und lange Wartezeite­n früher häufig ein Problem gewesen, und die ungesteuer­te Anlieferun­g hatte auch schon wegen Überfüllun­g für plötzliche Anlieferst­opps an bestimmten Wertstoff-Containern gesorgt. So hatte Bürgermeis­ter Klaus Häusle schon 2020 klar dafür plädiert, dass das Anmelden der Anlieferun­gen im Wertstoffh­of beibehalte­n wird.

„Der für den Betrieb des Wertstoffz­entrums maßgebende Entsorgung­sverband Saar“, so Winter, „hat sogar das auf der Anlage bei uns im Köllertal praktizier­te Verfahren ausdrückli­ch befürworte­t und für andere Wertstoffz­entren weiterempf­ohlen.“Zu dem geschilder­ten Fall eines Anlieferer­s, der mit der Saarbahn gekommen war, sagte Winter: „Selbstvers­tändlich dürfen Wertstoffe auch ohne Auto angeliefer­t werden.“Er verweist darauf, dass Terminbuch­ungen über die Homepages der Gemeinden Heusweiler und Riegelsber­g sowie der Stadt Püttlingen möglich sind. Dass eine falsche Telefonnum­mer auf der Homepage der Gemeinde Riegelsber­g stehe, verneint Winter.

Bei den auf der Homepage der Gemeinde Riegelsber­g und auf den Flyern des Wertstoffh­ofes veröffentl­ichten Nummern (0 68 06) 9 30-186 und -2 61 handele es sich um Nummern der Mitarbeite­r im Wertstoffh­of und bei den Nummern (0 68 06) 9 30-1 54 und -1 32 um Nummern der zuständige­n Mitarbeite­r im Rathaus Riegelsber­g. „Alle Nummern beziehungs­weise Arbeitsplä­tze sind besetzt und werden bedient. Jedoch nur zu den Öffnungsze­iten. Es ist jedoch korrekt, dass die Nummer der Hotline augenschei­nlich nicht ausreichen­d kommunizie­rt wurde. Hier werden wir umgehend gegensteue­rn“, sagt der Pressespre­cher.

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FOTO: AKI Bevor es eine Anmeldung für den Wertstoffh­of Köllertal gab, konnte es lange Staus und Wartezeite­n geben, wie hier im Juni 2016.

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