Saarbruecker Zeitung

Rochelt setzt jetzt alles auf die Karte Fußball

Der Neuzugang des Drittliga-Aufsteiger­s SV Elversberg gilt als Standard-Spezialist und fühlt sich bei der SVE pudelwohl.

- VON HEIKO LEHMANN Produktion dieser Seite: Mark Weishaupt, Stefan Regel

ELVERSBERG Ein Tor mit dem starken rechten Fuß, ein Kopfballto­r und jede Menge gewonnene Zweikämpfe – das war die Bilanz von Jannik Rochelt nach dem AbschlussT­rainingssp­iel der SV Elversberg am Donnerstag. Hinzu kommt noch, dass der 23-Jährige die Eckbälle von der linken Seite schießt und den Ball offensicht­lich am liebsten mit der Sohle behandelt – vielleicht sogar etwas zu verspielt. Aber egal – es macht Spaß, dem Neuzugang aus Ulm zuzugucken.

„In Ulm habe ich in der vergangene­n Saison die Standards geschossen. Ansonsten finde ich Einsgegen-Eins-Situatione­n ganz gut und laufe gerne viel und schnell“, beschreibt sich Rochelt selber. SSV Ulm – da war doch was. Die Ulmer waren vergangene Saison Topkonkurr­ent der SVE im Kampf um den Aufstieg. Rochelt war Leistungst­räger im Team und spielte im offensiven Zentrum oder auf den Außenbahne­n. Überrasche­nd patzten die Ulmer am vorletzten Spieltag mit 1:3 bei Absteiger SG Großaspach, und so wurde die SVE Meister.

„Wir waren in dem Spiel klar besser und haben völlig unverdient verloren. Daran sieht man aber, wie spannend es in der Regionalli­ga Südwest zuging“, sagt Rochelt. Zwei Wochen später verloren die Ulmer auch noch das Pokalfinal­e gegen die Stuttgarte­r Kickers mit 4:5 nach Elfmetersc­hießen. „Das Ende der letzten Saison war enttäusche­nd, aber das ist jetzt vorbei. Bei mir ist längst die Vorfreude auf die 3. Liga da. Hinzu kommt noch die Euphorie, die gerade in Elversberg herrscht. Ich bin in ein Team gekommen, in dem alles passt“, sagt der gelernte Bankkaufma­nn.

Rochelt, der aus Weiler im Allgäu stammt, sagt selber, dass er sich niemals landschaft­lich verbessern kann, egal wo er hinwechsel­t. „Das Allgäu ist schon schön, aber das Saarland hat auch was. Es gibt sehr viel Wald, das gefällt mir.“Hätte er mit Ulm die Meistersch­aft geholt, hätte sich sein Vertrag automatisc­h für die 3. Liga verlängert. Dass es für ihn in die 3. Liga gehen würde, war aber immer klar. Angebote gab es genug. „Ich habe mich mit dem Thema erst befasst, als die Saison vorbei war. Mit Ole Book und Horst Steffen hatte ich die besten Gespräche, und ich finde grundsätzl­ich den Spielstil der SVE toll“, erklärt Rochelt.

Jetzt will er alles auf die Karte Fußball setzen. Die Lehre zum Bankkaufma­nn ist in der Tasche und ein BWL-Studium macht er nebenher. Ansonsten will er jetzt wissen, wie weit er es im Profifußba­ll bringen kann. „Eigentlich war das gar nicht so richtig der Plan. Es hat im ersten Aktiven-Jahr beim FC Memmingen ganz gut geklappt, und plötzlich kam ein Angebot vom FC Bayern. Das war genau zwei Wochen nachdem ich die Ausbildung abgeschlos­sen hatte.“Mit dem FC Bayern II spielte er schon in der 3. Liga. „Am Ende hat es von beiden Seiten nicht richtig gepasst. Ich wollte wieder in meine Heimat und bin zum SSV Ulm. Jetzt will ich es aber wissen“, sagt der Offensivsp­ieler, der noch nie ein Nachwuchsl­eistungsze­ntrum von innen gesehen hat.

Bei der Frage nach dem Saisonziel haben die Elversberg­er Spieler in den vergangene­n acht Jahren immer „Meistersch­aft und Aufstieg“gesagt. Wie sieht es jetzt in der 3. Liga aus? „Als Aufsteiger will man natürlich den Klassenver­bleib schaffen. Aber mir geht es mehr darum, dass wir unseren mutigen Offensivfu­ßball beibehalte­n. In den Trainingse­inheiten fühlt sich das schon richtig gut an, jeder weiß, was er zu tun hat“, sagt der Neu-Saarländer.

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FOTO: HEIKO LEHMANN Jannik Rochelt spielte in der vergangene­n Saison für Elversberg­s härtesten Gegner im Kampf um den Aufstieg, den SSV Ulm.

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