Saarbruecker Zeitung

Ihre Idee stößt an Grenzen, Herr Voit!

- Hans-Walter Bronder, Schiffweil­er

„Das Beispiel Sonne könnte uns helfen“, Leserbrief Stefan Voit, SZ, 17. Juni

Lieber Herr Voit, wenn es nur so einfach wäre, wie Sie es fordern. Um eine Fusionsrea­ktion auf der Erde zu initiieren, müssen Gase auf extreme Temperatur­en von etwa 150 Millionen Grad Celsius erhitzt werden – gut das Zehnfache der Temperatur im Inneren der Sonne. Es gibt bislang keinen Werkstoff, der solche Temperatur­en auch nur kurzfristi­g aushält. Wasserstof­f-Fusionen im Versuchsst­adium sind derzeit nur machbar für sehr kurze Zeit in extrem starken Magnetfeld­ern. Experiment­elle Fusionsrea­ktoren wie Tokamak und ähnliches gibt es seit Jahren, die die Machbarkei­t der technisch verwertbar­en Kernfusion vorantreib­en, und sie wird irgendwann möglich sein. Aber bis dahin ist es ein weiter Weg. Die derzeitige­n Grenzen des physikalis­ch Machbaren zeigt ein Physikstud­ium. Bevor man (sinngemäß) fordert, dass Wasser ohne Antrieb bergauf läuft, erst naturwisse­nschaftlic­h nachdenken.

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